A Monthly Digital Diary
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Brief aus Berlin

 

Willkommen zu unserem Brief aus Berlin im März!

Dieser Brief aus Berlin ist unserer aktuellen Präsentation Art Basel OVR: Pioneers gewidmet.

Nach einem kurzen Essay zur Geschichte des Begriffs Pionier stellen wir die Arbeiten von General Idea, Dominique Gonzalez-Foerster, Pierre Huyghe, Ann Veronica Janssens, Philippe Parreno, Anri Sala und Hito Steyerl vor, die Teil unserer Auswahl in Art Basel OVR: Pioneers sind, und präsentieren ein Gespräch mit Tino Sehgal und Svetlana Marich über die Praxis des Künstlers.

Als Teil unserer Serie All Access führt Sie ein Video in Sun Rise | Sun Set mit Pierre Huyghes Aquarium-Arbeit im Berliner Schinkel Pavillon. Die Einzelausstellung von David Claerbout wurde gestern im Garage Museum in Moskau eröffnet. Die Einzelpräsentation von Karin Sander wird heute Abend in der Kunsthalle Tübingen eröffnet. Links zur heutigen digitalen Vernissage und zu Ausstellungstour mit der Künstlerin finden Sie im Folgenden.

Unsere aktuellen Spotlights zu Arbeiten von Angela Bulloch und Ann Veronica Janssens, sowie eine Auswahl an Büchern runden den Newsletter dieses Monats ab.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit unserem Brief aus Berlin!
 

Art Basel OVR: Pioneers

Was ist ein Pionier? Eine kurze Geschichte

pioneer (n.). 1520er Jahre, "einer von einer Gruppe oder Kompanie von Fußsoldaten, die mit Grab- und Schneidegeräten ausgestattet sind und dem Heer den Weg bereiten", von französisch pionnier "Fußsoldat, militärischer Pionier", von altfranzösisch paonier "Fußsoldat" (11c.), erweiterte Form von peon (siehe pawn). Die figurative Bedeutung "ein erster oder früher Entdecker, jemand, der zuerst geht oder etwas zuerst tut" stammt aus der Zeit um 1600. Verwandt: pioneers.

- Etymologisches Wörterbuch

Sprache ist ständig im Fluss. Confinement, zum Beispiel, bezog sich zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einen gewissen Zeitraum, in dem schwangere Frauen isoliert wurden; jetzt ist es ein globales Phänomen. Andere Veränderungen sind allmählicher, durchqueren aber ebenso weite disziplinäre Distanzen.

Pionier ist auch so ein Begriff. Wie Avantgarde hat auch Pionier seine Ursprünge in der militärischen Terminologie. Nur dass er viel älter und in seiner Wurzel, vom mittelalterlichen lateinischen pedo für Fuß, konkreter ist: In der Bezeichnung Fußsoldat steckte offenbar die Annahme, buchstäblich plattfüßig zu sein.

Auch Ornament hat einen entfernten Verwandten im Militär. Es teilt sich eine Wurzel mit dem Wort Ordnung, das seinen Ursprung in den ordentlichen vertikalen und horizontalen Reihen von Garn hat, die auf einem Webstuhl ausgerichtet sind. Ordnung, von ordo, was Reihe, Rang, Serie bedeutet, hatte die frühe Konnotation von militärischen Einheiten, die in ordentlichen, tödlichen Reihen aufgereiht waren.

Aber Pionier legte seine enge militaristische Assoziation bereits im 16. Jahrhundert ab, anders als das viel jüngere Wort Avantgarde, das im späten 19. Jahrhundert für militärische Formationen verwendet wurde: "Ein erster oder früher Entdecker, eine Person, die als erste geht oder etwas als erste tut." Vielleicht eine Funktion des Zeitalters der Entdeckungen, das damals in vollem Gange war. Und gerade rechtzeitig zur Aufklärung, möchte man meinen, wenn man Bilder von seefahrenden Pflanzen-Sammlern, drahtigen Bergsteigern oder den gefrorenen Bärten von Arktisforschern vor Augen hat.

Manche dieser "Abenteuer" beschwören ambivalentere, ja beunruhigende Bilder herauf: die Entdecker, Forscher, als Eroberer und Kolonisatoren; ein Volk, das einem anderen sein Territorium streitig macht, Dschungel erobert, oder, im Sprachgebrauch der Aufklärung: unberührte Wälder zähmt. Die Natur von der Kultur bezwungen.


Was macht KünstlerInnen zu Pionieren?

Es war die Gewohnheit der feinsten Geister, in all ihren Handlungen, durch ein brennendes Verlangen nach Ruhm, keine noch so schwere Arbeit zu scheuen, um ihre Werke zu jener Vollkommenheit zu bringen, die sie für die ganze Welt beeindruckend und wunderbar machen würde; noch konnte das bescheidene Vermögen vieler ihre Energien daran hindern, den höchsten Rang zu erreichen, sei es, um in Ehren zu leben oder um in den kommenden Zeitaltern ewigen Ruhm für all ihre seltenen Vortrefflichkeit zu hinterlassen.

- Giorgio Vasari, aus dem Vorwort zur 1568 erschienenen Ausgabe der Lebensläufe der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten

Das Wesen dessen, was KünstlerInnen herausragen lässt, ist ein Rätsel. Giorgio Vasari hat in einem Gründungsdokument der Kunstgeschichte versucht, den bedeutenden Wandel zu beschreiben, der sich in der italienischen Kunst um 1300 vollzog, und ihn durch die nachfolgenden Generationen bis zu seinen Lebzeiten verfolgt. Seine umfangreiche Chronik kann die Frage nicht beantworten, was es dem einen Künstler ermöglichte, bahnbrechende Werke zu schaffen, und anderen nicht. Er versucht es: Biographie, Ausbildung, Talent, Genie.

Aber Vasaris Buch repräsentiert in sich selbst die Unwägbarkeiten der Geschichte, da sich die Parameter zur Beurteilung der Leistungen eines Künstlers im Laufe der Jahrhunderte ständig verschoben haben - Ruhm, Geld, Patronage, kritische Wertschätzung, Einfluss unter Zeitgenossen oder in nachfolgenden Epochen. Es ist unmöglich vorherzusagen, wie es auch für ihn war, wessen Werk sich im Laufe der Geschichte durchsetzen wird. Dennoch ragten einige Persönlichkeiten schon damals heraus - und die Lektüre von Vasaris Würdigung ihrer Arbeit lässt uns an etwas teilhaben, das einem zeitübergreifenden Konsens über ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten gleichkommt.

Die KünstlerInnen, die wir für diese Präsentation von Pionieren zusammengestellt haben, definieren neu, was ein Kunstwerk ist oder sein kann. In Bezug auf seine formale Manifestation, sein Medium und/oder seine Bedeutung. Viele der KünstlerInnen haben den Begriff des Kunstwerks zu einer zeitbasierten Interaktion mit dem Betrachter erweitert, indem sie die Begegnung mit dem Werk als eine offene und wandelbare Erfahrung verstanden haben. Sie greifen zeitlose Themen und aktuelle Fragestellungen auf und setzen sich auf eindringliche und wirkungsvolle Weise mit der menschlichen Existenz auseinander - diese Werke sind im besten Sinne des Wortes pionierhaft.

–Isabelle Moffat

Tino Sehgal

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Seit über zwanzig Jahren hat Tino Sehgals Arbeit die Parameter dessen, was ein Kunstwerk ist und sein kann, radikal verändert. Der in Politikwissenschaft und Tanz ausgebildete Künstler konzipierte eine immaterielle Praxis, oder wie Sehgal es ausdrückt, "temporär materialisiert" in den Handlungen seiner Interpreten. Sehgals "konstruierte Situationen" manifestieren sich durch das Medium hochqualifizierter Interpreten von ungeskripteten Begegnungen, die von vorab definierten Regeln geleitet werden. Der Künstler stellt Regeln für die Interaktion der Interpreten mit ihrem Publikum, in der Regel Museumsbesucher, auf und gibt oft auch die Art ihrer Bewegungen vor.

Die Arbeiten manifestieren sich als menschliches Handeln, schaffen Begegnungen, Erfahrungen, Erinnerungen. Die Erfahrung des Betrachters ist das Werk. Ausgehend von der Tradition des mündlichen Geschichtenerzählens werden diese Arbeiten so installiert, wie man auch Gemälde oder Skulpturen installieren könnte: über längere Zeiträume, nicht als zeitlich begrenzte Ereignisse, sondern während der normalen Öffnungszeiten einer Institution zu sehen.

Ein wichtiger Bestandteil von Sehgals Praxis ist die Variation der Werke in der Erfahrung jedes Betrachtenden. Hand in Hand mit der Betonung des Künstlers der Vergänglichkeit dieser menschlichen Begegnungen, geht ein Verzicht auf bildbasierte Wiedergabe und schriftliche Beschreibung als unvollständige Dokumentation seiner Werke.

Auch daher nimmt die Präsentation für 'OVR: Pioneers' die Form eines Dialogs: In einem kurzen Video sprechen Tino Sehgal und Svetlana Marich, Worldwide Deputy Chairperson beim Auktionshaus Phillips, über die Praxis des Künstlers. Eingeleitet wird das weitreichende Gespräch von Manuel Miseur, Direktor bei Esther Schipper.

Hito Steyerl

Hito Steyerl, This is the Future, 2019, Video installation, environment, installation dimensions variable, duration This is the Future: 16:00 min. Ausstellungsansicht: Hito Steyerl, Neuer Berliner Kunstverein – n.b.k., Berlin, 2019–2020
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2021. Photo © Jens Ziehe

This is the Future ist eine Environment- und Videoinstallation, die ursprünglich für die 58. Biennale in Venedig konzipiert wurde. Ihre räumliche Konfiguration ist ortsspezifisch und enthält Elemente anderer Arbeiten der Künstlerin.

In Venedig wurden die Besucher eingeladen, zwischen Neuinterpretationen der typischen venezianischen erhöhten Gehwege zu wandern - Holz- und Metallstrukturen, die in der Stadt Venedig während Episoden von Überschwemmungen, auch bekannt als Acqua Alta, temporär installiert werden. In den nächsten Iterationen der Arbeit wurden diese Strukturen durch ein Gerüst aus modularen Röhren, LED-Panels und einer Projektionsfläche ersetzt, die zwei Videoarbeiten präsentieren: This is the Future und Power Plants.

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In This is the Future folgt die Erzählung einer jungen kurdischen Frau, Hêja Netirk, die davon berichtet, wie sie und ihre Zellengenossen in den türkischen Gefängnissen, in denen sie inhaftiert waren, versuchten, essbare Pflanzen anzubauen, bevor sie sich auf die Suche nach dem Garten macht, den sie in der Zukunft verstecken musste, um ihn zu schützen. Zur Installation gehört auch Power Plants: ein Mehrkanalfilm - ursprünglich für Steyerls Projekt in den Serpentine Galleries 2019 konzipiert -, in dem digitale Blumen zu sehen sind, die von neuronalen Netzwerken generiert werden: Computersysteme, die dem menschlichen Gehirn und Nervensystem nachempfunden sind und die so programmiert sind, dass sie die Zukunft vorhersagen, indem sie das nächste Bild im Video berechnen. Die Künstlerin hat diese künstliche Intelligenz genutzt, um eine Reihe von "vorhergesagten" Pflanzen zu schaffen, die sich genau 0,04 Sekunden in der Zukunft befinden und eine Verbindung zur visuellen Landschaft des umliegenden Parks herstellen.

Die Installation ist inspiriert von der Idee eines Ruderalgartens: ein Ensemble von Pflanzen, die aus brachliegendem Boden herauswachsen, vielleicht als Folge menschlicher Störungen oder Zerstörungen. Von Steyerls neuronalen Netzwerken als Zukunftsvision vorhergesagt, ist diese Umgebung ein Garten, der reich an Pflanzen ist, die verschiedene ökologische, medizinische und politische Kräfte haben.

 

Ann Veronica Janssens

Ann Veronica Janssens, Green, Yellow and Pink, 2017, artificial mist, green, yellow, and pink filters, dimensions variable. Ausstellungsansicht: Ann Veronica Janssens, Ich rede zu Dir wie Kinder reden in der Nacht, Esther Schipper, Berlin, 2017.
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2021. Photos © Andrea Rossetti

Ann Veronica Janssens' ortsspezifische Installation entstand anlässlich der Einzelausstellung der Künstlerin bei Esther Schipper 2017, Ich rede zu Dir wie Kinder reden in der Nacht. Sobald die Besucher die Schwelle des Ausstellungsraums überschreiten, finden sie sich in einer immateriellen farbigen Abstraktion wieder, in der jeder räumliche oder zeitliche Orientierungspunkt verschwunden ist.

Eine Nebelmaschine, die in einem angrenzenden Kabinett installiert ist, füllt den Raum mit einem dichten Nebel, der in eine Kombination aus natürlichem und künstlichem Licht getaucht ist. Farbige Folienfilter, die sowohl am Oberlicht als auch an den fluoreszierenden Neonröhren angebracht sind, färben das Licht, das durch den Nebel dringt, und erzeugen so unterschiedlich gefärbte Abschnitte im Inneren der Galerie: lindgrün am Eingang, gelb in der Mitte, rosa im hinteren Bereich. Zwischen jedem Übergang mischen sich zwei Farben zu einer dritten: hellgrün (grün und gelb), orange (gelb und rosa). Eine am Eingang errichtete Vorkammer verhindert eine Ausbreitung des Nebels.

Die Nebelräume von Janssens sind ortsspezifisch und können in verschiedenen abgedichteten Innenräumen mit entweder natürlichem oder künstlichem Licht oder einer Kombination aus beidem installiert werden.

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Dominique Gonzalez-Foerster

Dominique Gonzalez-Foerster, CINEMA (QM.15), 2016, HD video, projector, Plexiglas screen, media
player, amplifier, speakers, 200 x 300 cm (projection screen), duration 08:10 min
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2021. Photo © Andrea Rossetti

Dominique Gonzalez-Foersters künstlerische Praxis war eine der ersten, die sich auf die Ausstellung selbst als künstlerisches Medium konzentrierte. Ihr besonderes Interesse für den Raum und ihre Beschäftigung mit Literatur, Film, Media und Technologie haben zu einer einzigartigen interdisziplinären Praxis geführt, auch wenn ihre Arbeit in erster Linie die Form von Installationen, Filmen und neuerdings auch Performances - oder, wie sie es nennt, Apparitions - annimmt.

Cinema (QM.15) ist ein getanzter Moment aus Marilyn Monroes letztem Film, The Misfits (1961), dessen Drehbuch Arthur Miller schrieb und bei dem John Huston Regie führte.

The Misfits ist zuweilen erschütternd in seiner Darstellung der Schwächen und Verlorenheit der Charaktere. Der Moment zeigt Monroes Figur Roslyn während einer Szene großer Verletzlichkeit: Allein in der dunklen Landschaft tanzend, wird sie von der Veranda aus von dem alternden Cowboy Gay (Clark Gable) und seinem Mechanikerfreund Guido (Eli Wallach) sowie deren Bekannten Isabelle (Thelma Ritter) beobachtet.

Dominique Gonzalez-Foerster, CINEMA (QM.15), 2016, HD video, projector, Plexiglas screen, media
player, amplifier, speakers, 200 x 300 cm (projection screen), duration 08:10 min
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2021. Photo © Andrea Rossetti

Ein geisterhaftes Bild, projiziert auf eine Plexiglasstruktur, wird Dominique Gonzalez-Foerster als Monroe von musikalischen Kompositionen aus dem Soundtrack von The Misfits begleitet: Roslyn und Compassion-Compassion for Guido von Alex North.

Ein Gefühl der Melancholie durchzieht die Geschichte über die Gruppe von Außenseitern in der Wüste, das in einer Szene gipfelt, in der wilde Pferde zusammengetrieben werden. Jonas Mekas schrieb in seiner Filmkritik für The Village Voice: "Marilyn Monroe, die Heilige der Wüste Nevadas... Sie lässt dich nicht los, du wirst sie nicht vergessen. Es ist MM, die im Film die Wahrheit sagt, die anklagt, urteilt, enthüllt. Und es ist MM, die mitten in die Wüste rennt und in ihrer Hilflosigkeit schreit: "Ihr seid alle tot, ihr seid alle tot!" - im stärksten Bild des Films - und man weiß nicht, ob sie diese Worte zu Gable und [Eli] Wallach sagt oder zur ganzen liebeleeren Welt... Es steckt so viel Wahrheit in ihren kleinen Details, in ihren Reaktionen auf Grausamkeit, auf falsche Männlichkeit, auf die Natur, das Leben, den Tod, dass sie überwältigend ist, eine der tragischsten und zeitgemässesten Figuren des modernen Kinos."

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Pierre Huyghe

Pierre Huyghe, Role Announcer, 2016, performance, variable
© Pierre Huyghe & VG Bild-Kunst, Bonn, 2021

Die Praxis von Pierre Huyghe (*1962) umfasst viele Media, darunter Situationen, Filme, Objekte und Zeichnungen. Seine Ausstellungen sind lebende Organismen, in denen sich voneinander bedingende, biotische und abiotische, reale und symbolische Agenten - Tiere, Menschen, Maschinen - gleichzeitig entwickeln.

Der Announcer steht auf der gegenüberliegenden Seite der Türklinke oder rechts vom Eingang eines Raumes (in der Mitte des Eingangs, wenn dieser sehr groß ist). Der Announcer begrüßt die Person, die den Raum betreten möchte.

Er sagt "Hallo" und folgt mit "Kann ich Ihren vollen Namen erfahren?" in der Landessprache. Wenn die Person antwortet, öffnet der Announcer die Tür mit seiner Hand, ohne sich von seiner ursprünglichen Position zu bewegen. Nachdem die Person vorbeigegangen ist, macht der Announcer ein oder zwei Schritte in den Raum, sagt laut einen Namen und schließt die Tür (falls vorhanden). Die Person erkennt, dass der Name nicht ihr eigener ist. Die Aktion wird wiederholt.

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Role Announcer ist eine Iteration einer anderen, 2011 entstandenen Performance, Name Announcer, die 2011 bei Esther Schipper uraufgeführt und später während Huyghes dreiteiliger Retrospektive im Centre Pompidou, Paris, im Museum Ludwig, Köln, und im Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles (2014-15), gezeigt wurde.

In der ursprünglichen Performance verkündete Huyghes Announcer den vom Besucher angegebenen Namen (ob der vom Besucher angegebene Name echt oder erdacht ist, lässt sich nicht feststellen), was an das königliche Hofprotokoll erinnerte und eine besonders formale Umgebung schuf. Durch die öffentliche Nennung des Namens konnten sich die Besucher einerseits durch diese Behandlung geehrt fühlen, andererseits aber auch ein Unbehagen über den unerwarteten Verlust der Anonymität empfinden.

Mit Role Announcer kompliziert Huyghe diese Erfahrung weiter. Indem er den Announcer mit einer Liste realer, historischer und fiktiver Namen ausstattet (fiktive Persönlichkeiten sind für den Künstler von fortwährendem Interesse), schafft Huyghe die Voraussetzungen für Verwirrung und Absurdität. Die realen Personen, historischen Figuren und fiktionalen Charaktere repräsentieren Wissensgebiete, wissenschaftliche und philosophische Konzepte sowie fiktionale und science fictional Kreationen alternativer Wesen, Gärten, Landschaften, Städte, Gesellschaften und Universen. Jeder Name stellt einen indirekten Verweis dar und bildet als offene Liste ein intellektuelles Quellenverzeichnis zu wichtigen Themen und Entwicklungen im Schaffen des Künstlers.

Huyghes Arbeiten sind oft so konzipiert, dass sie fantastische und eindringliche Erfahrungen für den Betrachter schaffen, während sie gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf den Rahmen lenken, in dem diese Erfahrungen stattfinden, insbesondere auf den Raum der Ausstellung. Indem sie den Besucher beim Überschreiten der Schwelle in die Ausstellung konfrontieren, werden nachfolgende Erfahrungen durch diese Begegnung mit der eigenen Subjektivität, ob real oder imaginär, geprägt.
 

Anri Sala

Anri Sala, No Window No Cry (Alexis Et Philippe Dumont, Galerie Ravenstein, Brussels), 2014, music box, glass, metal window frame, 192,2 x 365,5 cm, Courtesy the artist and Esther Schipper, Berlin
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2021. Photo © Isabelle Arthuis

Das Oeuvre von Anri Sala erforscht die Beziehungen zwischen Musik und Erzählung, Architektur und Film, wobei er die Qualitäten verschiedener Medien auf komplexe und intuitive Weise miteinander verschränkt, um Werke zu schaffen, in denen ein Medium die Qualitäten eines anderen annimmt.

Die Arbeit stammt aus einer fortlaufenden Serie von ortsspezifischen Unikaten, die aus einem kleinen Spieldosenzylinder aus Messing bestehen, der von einer Glasscheibe umschlossen ist. Diese ist mit einer konkaven Fläche versehen, in der sich die kleine Drehkurbel befindet, sodass die Musikbox aufgezogen und gespielt werden kann.

Anri Sala, No Window No Cry (Alexis Et Philippe Dumont, Galerie Ravenstein, Brussels), 2014, music box, glass, metal window frame, 192,2 x 365,5 cm, Courtesy the artist and Esther Schipper, Berlin
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2021. Photo © Isabelle Arthuis

No Window No Cry (Alexis Et Philippe Dumont, Galerie Ravenstein, Brüssel) wurde ursprünglich für die Galerie Ravenstein in Brüssel konzipiert: eine wichtige Fußgängerzone, die das Stadtzentrum mit der Innenstadt verbindet und zum Gare Centrale (Hauptbahnhof) führt. Konzipiert als Einkaufsgalerie, wurde die Galerie Ravenstein 1954-58 von Alexis und Philippe Dumont gebaut. Seit 2009 ist die Galerie als nationales Denkmal aufgeführt.

Jedes Werk der Serie (insgesamt neun) spielt ein anderes Lied. Im Fall von No Window No Cry (Alexis Et Philippe Dumont, Galerie Ravenstein, Brüssel) spielt die Musikbox die Punk-Hymne Should I Stay or Should I Go von The Clash (von ihrem legendären Album Combat Rock aus dem Jahr 1981).
 

Philippe Parreno

Philippe Parreno, Fade to Black, 2009, phosphorescent ink on paper, 4 parts: 157,5 x 118 cm (each); 315 x 236 cm (overall)
Photo © Andrea Rossetti

Philippe Parreno (geb. 1964) definiert das Ausstellungserlebnis radikal neu, indem er es als Medium begreift und dessen Konstruktion in den Mittelpunkt seines Prozesses stellt.

Fade to Black ist eine Werkgruppe, die Philippe Parreno 2003 begann, die sowohl allein als auch in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern entsteht. Die Fade to Black Siebdrucke werden mit phosphoreszierender Farbe auf Papier hergestellt. Das gedruckte Bild ist im Licht unsichtbar, aber in der Dunkelheit leuchtet es intensiv und gespenstisch neonfarben.

Anlässlich seiner Einzelausstellung 2009 im Centre Pompidou produzierte Parreno eigens ein neues Fade to Black (das fünfzehnte in der Serie), das aus vier Siebdrucken besteht, die nebeneinander auf einer Wand platziert sind und ein Bild ergeben: Schatten von Kindern, die mit Stockmarionetten spielen. Das Bild bezieht sich auf die Arbeit Parade? "Jeunes talents" Series (2009), einer Gruppe von Stockmarionetten, die an einer Wand lehnen, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen war. Das Foto wurde während eines Workshops im Centre Pompidou aufgenommen, bei dem Kinder mit den Stabpuppen im Ausstellungsraum herumliefen.

Die Puppe ist ein wiederkehrendes Motiv in Parrenos Werk. Im Jahr 1993 schuf der Künstler anlässlich der 45. Biennale von Venedig sein erstes Set von Handpuppen. Unter dem Titel No More Reality (Suite et fin) wurden sie aus Plakatausschnitten mit Reproduktionen von Werken von Yves Klein, Matisse, Picasso und Renoir hergestellt und an einer Wand platziert, um die Besucher zu einem Schattenspiel einzuladen. Diese Puppen erinnerten an eine fingierte Demonstration, die der Künstler zwei Jahre zuvor in einer französischen Grundschule inszeniert hatte. Unter dem Titel No More Reality (La Manifestation) zeigte die Performance - und der daraus resultierende Film - Kinder, die auf ihrem Schulhof demonstrierten und Transparente mit der Aufschrift "No More Reality" hielten. Das Motiv der Puppe ist seither zentral in Parrenos Werk geworden: von Bauchrednerpuppen, die er mit seinem langjährigen Kollaborationspartner Rirkrit Tiravanija geschaffen hat, bis hin zu einer neuerlichen Erkundung des Automaten.

Die Serie Fade to Black widmet sich früheren Arbeiten, nicht realisierten Projekten oder Erinnerungsfragmenten des Künstlers und manchmal auch seiner Kollaborateure (Rirkrit Tiravanija, Liam Gillick und Pierre Huyghe). So wie die verworfenen Vorhaben und Ideen im menschlichen Gedächtnis verblassen, so verliert das Leuchten der phosphoreszierenden Fade to Black-Zeichnungen allmählich an Intensität, wenn die Bilder wieder in der Dunkelheit versinken. An diesem Punkt muss das Licht eingeschaltet werden, um die phosphoreszierende Tinte wieder aufzuladen. Wie Geisterbilder von verlorenen Werken erinnert diese Serie an den Prozess des Erinnerns - ein wiederkehrendes Motiv in Parrenos Werk - und hinterfragt die Bedingungen der Sichtbarkeit eines Kunstwerks.

Philippe Parreno, Fade to Black, 2009, phosphorescent ink on paper, 4 parts: 157,5 x 118 cm (each); 315 x 236 cm (overall)
Ausstellungsansicht: Philippe Parreno, 8 Juin 1968 – 7 Septembre 2009, Centre Pompidou, Paris, 2009

 

General Idea

General Idea, The 1971 Miss General Idea Pageant Documentation, 1971, found cellulose acetate “taffeta” dress with embroidery, gelatin silver prints, Chromogenic print, Photostat, and assorted ephemera, dimensions variable
Ausstellungsansicht: General Idea: Broken Time, Museo Jumex, Mexico City, 2016–17
Photo © Andrea Rossetti

Die prominente kanadische Künstlergruppe General Idea - 1969 von AA Bronson (geb. Michael Tims, 1946), Felix Partz (geb. Ronald Gabe, 1945-1994) und Jorge Zontal (geb. Slobodan Saia-Levi, 1944-1994) gegründet - hat in ihrer 25-jährigen Karriere ein bedeutendes Werk in verschiedenen Medien und Formaten geschaffen, das auch heute noch ein Bezugspunkt für Generationen von Künstlern auf der ganzen Welt ist.

Die frühen Arbeiten von General Idea (1969-1984) ahmten Formate der Populärkultur wie Schönheitswettbewerbe und Mainstream-Magazine nach, um einen kritischen und satirischen Blick auf Kunst, Kultur und Medien zu werfen. Ihre 1970 begonnene Serie von Schein-Schönheitswettbewerben persiflierte Glamour, Ruhm und die Kunstwelt. Der Begriff des Glamours, der Mythos des Künstlers und die von ihnen geschaffene Figur der "Miss General Idea" wurden zu Schlüsselmotiven in der Ikonografie und Mythologie der Gruppe.

Der 1971 Miss General Idea Pageant war der zweite in der Serie von Schein-Schönheitswettbewerben der Gruppe. General Idea verschickte Teilnahmepakete an sechzehn ausgewählte "Finalistinnen" (bestehend aus Freunden und Künstlern aus ganz Nordamerika). Die Einladung versprach den potentiellen Teilnehmerinnen die Chance, "Ruhm, Spaß und Reichtum" zu gewinnen. Jedes Paket enthielt einen Brief von Miss General Idea 1969 Granada Gazelle, Regeln und Vorschriften, ein Bewerbungsformular und ein Festtagskleid. Dreizehn Künstlerinnen antworteten und schickten Fotos ein, auf denen ihre Kandidatur zur Miss General Idea in dem bereitgestellten Kleid aus dem Kit zu sehen war, und schickten sowohl die ausgefüllten Bewerbungsformulare als auch das Kleid zurück.

General Idea, The 1971 Miss General Idea Pageant Documentation, 1971 (detail). Ephemera from the 1971 Miss General Idea Pageant Entry Kit
Photo © Andrea Rossetti

Die eingereichten Fotografien wurden vergrößert und auf Tafeln montiert und in einem von Künstlern betriebenen Zentrum in Toronto, A Space, ausgestellt, damit die Juroren der Misswahl sie sich ansehen konnten. Die 1971 Miss General Idea Pageant - Grand Awards Ceremony wurde am 1. Oktober 1971 in der Art Gallery of Ontario abgehalten.

Sie wurde in einem Skript festgehalten und beinhaltete Musik, Reden und Preise. Die Gegenstände aus dem Teilnahmepaket wurden zusammen mit zusätzlichen Ephemera (Einladung zur Misswahl, Eintrittskarte und Programm) auf eine mit Samt bezogene Tafel angebracht, die auf einer Staffelei präsentiert wurde. Eine Jury, die sich aus verschiedenen bekannten Persönlichkeiten der Torontoer Kunstszene zusammensetzte, bewertete den Wettbewerb, und die Krone der Miss General Idea 1971 wurde dem Künstler Michael Morris aus Vancouver verliehen, der in diesem Moment seinen neuen Namen bekannt gab: Marcel Dot. Die Jury erklärte, dass es seiner Bewerbung gelungen sei, "den 'Glamour' einzufangen, ohne ihm zu verfallen". Die anderen Miss General Ideas, der Jahre 1968, 1969 und 1970, waren: Mimi Paige, Granada Gazelle und Miss Honey (die Miss General der Jahre 1968 und 1969 waren nachträgliche Krönungen).

General Idea, The 1971 Miss General Idea Pageant Documentation, 1971 (detail). The 1971 Miss General Idea Pageant Winner Marcel Dot, 101,9 x 76,3 cm
Photo © Vincent Trasov

Spotlight

Spotlight ist eine neue wöchentliche Präsentation, die sich auf ein Kunstwerk oder eine Gruppe von Werken konzentriert.
<b>Ann Veronica Janssens</b>

Ann Veronica Janssens

Green, Yellow and Pink, 2017
Künstlicher Nebel, Lichtfilter grün, gelb, rosa
Dimension variabel

<b>Angela Bulloch</b>

Angela Bulloch

Pentagon Totem: Tree, 2020
Corian, Farbe
150 x 50 x 30 cm

 

All Access

All Access ist eine neue Serie von Online-Besuchen von Ausstellungen, die derzeit für die Öffentlichkeit nur begrenzt geöffnet sind. Die Serie führt uns in Begleitung der KünstlerInnen und KuratorInnen in diese Räume.

Pierre Huyghe – Sun Rise | Sun Set, Schinkel Pavillon

Pierre Huyghe, Circadian Dilemma (El Día del Ojo), 2017, Aquarium, Astyanax mexicanus (mit und ohne sehender Augen), Algen, Höhlenscan gegossen in Beton, schwarzes intelligentes Glas, geolokalisiertes Programm, 137.5 × 123 × 164.1 cm 137.5 × 123 × 164.1 cm
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2021. Photo © Rex Chu

Sun Rise | Sun Set
mit Pierre Huyghe
Schinkel Pavillon, Berlin27. Februar bis 25. July 2021
www.schinkelpavillon.de

Die generationsübergreifende Gruppenausstellung Sun Rise I Sun Set widmet sich dem Klimawandel als drängendstem Thema unserer Zeit. Die Ausstellung versammelt künstlerische Positionen der Gegenwart und der Moderne, die ein Weltverhältnis erlebbar machen, in dem Menschen, Tiere, Pflanzen, Technik und Ökonomie, unbelebte Dinge und Nicht-Wesen untrennbar miteinander verwoben sind.

Aufgrund der derzeitigen COVID-19 Beschränkungen ist die Ausstellung nur mit Terminbuchung zu besichtigen.

In der Ausstellung sind zwei Arbeiten von Pierre Huyghe zu sehen. Das Video konzentriert sich auf den Raum, in dem Circadian Dilemma (Dia del Ojo) installiert ist. Das Werk Circadian Dilemma (Dia del Ojo) gehört zu einer Serie von Aquarienarbeiten, in denen der Künstler zyklisch ausgerichtete Unterwasserszenarien entwirft. Die Landschaft des Aquariums ist einer mexikanischen Grotte nachempfunden und wird neben mikroskopisch kleinen Bakterien und Algen von sechs Fischen der Art Astyanax mexicanus bevölkert. Bei diesen kleinen Salmlern handelt es sich um einen sehenden und fünf blinde Höhlenfische.

Circadian Dilemma (Dia del Ojo) bildet eine eigenständige Biosphäre, die autark auf die jeweiligen klimatischen Bedingungen ihres Umraums reagiert. Die Transparenz der verdunkelbaren Glasscheiben wird über ein Geolokalisierungsprogramm gesteuert. Die Lichtverhältnisse im Innern des Aquariums werden dabei entsprechend der Wetter- und Umgebungsdaten vor Ort – gespeist aus Wind, Luftdruck oder Temperatur – angepasst.

Ausstellungsansicht: Sun Rise | Sun Set, Schinkel Pavillon, Berlin, 2021
Photo © Andrea Rossetti

 

David Claerbout – Garage Museum, Moskau

David Claerbout, the “confetti” piece, 2015-2018, video still, double channel video projection, 3D animation, silent, color, 18’ 25”
Film still © David Claerbout & VG Bild-Kunst, Bonn, 2021

David Claerbout
Unseen Sound
Garage Museum, Moskau
26. März – 2. Mai 2021
www.garagemca.org

Unseen Sound ist die erste Einzelausstellung des belgischen Künstlers David Claerbout in Russland. Seine Arbeit lässt sich am besten als Hybrid definieren, bei dem Medien ineinander übergehen, indem er Video, Fotografie, Film und 3D verwendet, um Bilder zu schaffen, die unsere Wahrnehmungen und Erwartungen in Frage stellen.

Die Ausstellung versammelt vier Arbeiten, die einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren umspannen und die zunehmende Beschäftigung des Künstlers mit dem, was er als "dunkle Optik" bezeichnet, ein Begriff, mit dem er den gegenwärtigen Zustand des Bildes beschreibt. Alle in Unseen Sound präsentierten Arbeiten fangen einzelne Momente ein, die in Zeit und Raum gedehnt werden. Durch diese Ausdehnung werden neue Realitätsschichten hinter scheinbar trivialen Bildern sichtbar, und neue Charaktere entstehen.

Wie der Titel der Ausstellung - Unseen Sound - andeutet, visualisieren diese Arbeiten den Klang als zentrales Ereignis, das dennoch jenseits der auditiven Wahrnehmung bleibt. Sections of a Happy Moment (2007) und The Algiers' Sections of a Happy Moment (2008) halten Momente eines Straßenballspiels fest. The Quiet Shore (2011) ist eine Serie von Strandszenen, die während eines lauten Platschens aufgenommen wurden. Die Arbeit Konfetti (2015-2018 ) spielt bei einem großen Empfang und zeigt die Sekunde, in der ein Feuerwerk aus Konfetti herunterregnet. Für Claerbout bleibt die digitale Materialität nicht als virtuelle Realität bestehen, sondern versucht, so viele Aspekte des Lebens wie möglich zu durchdringen und die optischen und materiellen Gewohnheiten zu verändern. Bilder, die auf optischen Linsen basieren, gehören bereits der Vergangenheit an und werden durch dunkle Optik ersetzt werden.

Ein kurzer Auszug aus ihrem digitalen Preview ist online. Bitte klicken Sie auf das Bild unten.

Click the image to watch the introduction to the exhibition

 

Karin Sander – Kunsthalle Tübingen

Ausstellungsansicht: Karin Sander, Kunsthalle Tübingen, 2021
Photo © Studio Karin Sander

Karin Sander
Kunsthalle Tübingen
27. März bis 4. Juli 2021
www.kunsthalle-tuebingen.de

Virtuelles Opening
März 26, 2021, 19:00 Uhr
via Webseite der Kunsthalle Tübingen

Gefolgt von einer virtuellen Ausstellungstour auf ZOOM
https://ethz.zoom.us/j/95554528080
Meeting-ID: 955 5452 8080

Die Kunsthalle Tübingen widmet Karin Sander eine Einzelausstellung, die vom 27. März bis 4. Juli 2021 zu sehen ist.

Begleitend zur Ausstellung erscheint das Buch Office Works, herausgegeben von der Kunsthalle Tübingen und dem Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König. Es umfasst die gesamte Serie der Office Works der Künstlerin mit über 1500 Abbildungen, davon 300 in Originalgröße auf 680 Seiten. Ein Essay von John Waters und ein Interview der Regisseurin Nicole Fritz und Karin Sander begleiten dieses umfassende Werkkompendium. Das Konzept des Buches wurde in Zusammenarbeit mit Andreas Uebele entwickelt.

Das Buch erscheint in einer limitierten Auflage von 300 Exemplaren, signiert und nummeriert.
 

The Reading Corner

<b>David Claerbout</b><br>

David Claerbout

2019
Verlag: Kunsthaus Bregenz
Sprachen: Englisch, Deutsch

Available here

<b>Ann Veronica Janssens</b><br>

Ann Veronica Janssens

Hot Pink Turquoise
2020
Verlag: Louisiana Museum of Art and South London Gallery
Sprache: Englisch

Available here

<b>Dominique Gonzalez-Foerster</b><br>

Dominique Gonzalez-Foerster

1887 – 2058
2016
Verlag: Prestel Publishing
Sprache: Englisch

Available here

<b>Pierre Huyghe</b><br>

Pierre Huyghe

Dorothea von Hantelmann, Pierre Huyghe, 2019
Verlag: Serpentine Galleries, Koenig Books, Luma Foundation
Sprache: Englisch

Available here

<b>Dorothea von Hantelmann</b><br>

Dorothea von Hantelmann

How to Do Things With Art
2010
Publisher: jrp|editions
Verlag: Englisch

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<b>Philippe Parreno</b><br>

Philippe Parreno

H {N)Y P N(Y} OSIS HYPOTHESIS
2017
Verlag: Mousse Publishing
Sprache: Englisch

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<b>Anri Sala</b><br>

Anri Sala

Bendings: Four Variations on Anri Sala
Peter Szendy, 2019
Verlag: Edition Mudam Luxembourg, Mousse Publishing
Sprachen: Englisch, Französisch

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<b>Karin Sander</b><br>

Karin Sander

A–Z
2019
Verlag: Walther König
Sprachen: Englisch, Deutsch

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<b>Hito Steyerl</b><br>

Hito Steyerl

I Will Survive
2020
Publisher: Spector Books
Language: English, German

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