A Monthly Digital Diary
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Brief aus Berlin

 
Willkommen zu unserem Brief aus Berlin!

An diesem Wochenende wird die Neue Nationalgalerie in Berlin wiedereröffnet, nachdem sie fast sechs Jahre lang wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Unter dem Titel Mies in Mind widmen sich viele Berliner Galerien mit Projekten dem Architekten Mies van der Rohe und seinem berühmten Bauwerk. Esther Schipper präsentiert eine Sondervorführung von Rosa Barbas Inside the Outset: Evoking a Space of Passage.

Der diesmonatige Brief aus Berlin nimmt die Wiedereröffnung zum Anlass, Ausstellungen unserer KünstlerInnen in diesem ikonischen Gebäude vorzustellen: Wir beginnen mit einer Vorschau auf die Ausstellung von Rosa Barba, die am Wochenende eröffnet wird. Außerdem erkunden wir mit Texten der KünstlerInnen, wie Ann Veronica Janssens, Gabriel Kuri und Thomas Demand sich den besonderen Gegebenheiten des Gebäudes angenommen haben.

Mit Projekten, die ursprünglich in Barcelona, Berlin, Brünn, Nordhorn und Frankfurt realisiert wurden, zeichnen wir die Auseinandersetzung von Dominique Gonzalez-Foerster, Martin Boyce, Isa Melsheimer und Roman Ondak mit dem Werk von Mies van der Rohe nach.

Unsere Offsite-Ausstellung Esther Schipper in Taipeh ist kürzlich eröffnet worden! Und verpassen Sie nicht die letzten Tage von Etienne Chambauds Ausstellung Inexistence und Rosa Barbas Präsentation skulpturaler Arbeiten, Fixed in Fleeting: Performative Objects and Tape Journals, in der Galerie in Berlin.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit unserem Brief aus Berlin zum Thema Mies!

 

Rosa Barba, In a Perpetual Now, Neue Nationalgalerie, 2021

Rosa Barba, Plastic Limits, For the Projections of Other Architectures, 2021, 35mm Film, Farbe, optischer Ton, Dauer: 14:40 Min. Film still © Rosa Barba. © Rosa Barba / VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
Rosa Barba. In a Perpetual Now
Neue Nationalgalerie
Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin
22. August 2021 – 6. Januar 2022
www.smb.museum.com

Die Neue Nationalgalerie feiert ihre Wiedereröffnung nach sechsjähriger Renovierung mit einer Einzelausstellung von Rosa Barba, die ab dem 22. August 2021 zu sehen sein wird.

Unter dem Titel In a Perpetual Now präsentiert Barba Schlüsselwerke ihres Schaffens aus den Jahren 2009-2021 sowie einen neuen, anlässlich der Ausstellung entstandenen Film. In einer weitläufigen Stahlkonstruktion, die in ihrer architektonischen Struktur auf Mies van der Rohes frühes Projekt Landhaus in Backstein verweist, werden 15 filmische und skulpturale Arbeiten von Barba zu sehen sein. Die große Einzelausstellung, die eigens für die Architektur der Neuen Nationalgalerie produziert wurde, folgt dem Prinzip der filmischen Montage, das im Werk der Künstlerin eine zentrale Rolle spielt, ebenso wie ihr konzeptioneller Zugang zum Film selbst.
Ausstellungsansicht: Rosa Barba. In a Perpetual Now, Neue Nationalgalerie, Berlin, 2021.
Photo © Andrea Rossetti. © Rosa Barba / VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
 

Mies in Mind – Rosa Barba

Rosa Barba, Inside the Outset: Evoking a Space of Passage, 2021, 16mm Film transferred auf digital und 8k Film, Ton, Dauer: 31:15 Min. Film still © Rosa Barba. © Rosa Barba / VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
Mies in Mind

Rosa Barba

Inside the Outset: Evoking a Space of Passage
20. – 28. August 2021
www.estherschipper.com

Sonderöffnungszeiten und Open Sunday/Sonntagsöffnung:

Freitag, 20. August, 11 Uhr - 19 Uhr
Samstag, 21. August, 11 bis 19 Uhr
Sonntag, 22. August, 10 Uhr - 18 Uhr


Esther Schipper freut sich anlässlich von Mies in Mind — einem Ausstellungsparcours durch 30 Galerien zur Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie — den neuen Film Inside the Outset: Evoking a Space of Passage, 2021 von Rosa Barba zu präsentieren.

Das Projekt Inside the Outset umfasst einen Film und eine langfristige Freiluftkino-Installation innerhalb der 180 Kilometer langen, von der UNO kontrollierten "Green Line Buffer Zone" auf Zypern. Dieses Gebiet teilt die Insel in Nord und Süd und bildet den Ausgangspunkt von Rosa Barbas künstlerischer Intervention.

Das Projekt begann vor sieben Jahren, als Barba die Insel erstmals besuchte und eine Film-Skulptur in der Pufferzone vorschlug. Der Film Inside the Outset: Evoking a Space of Passage wird im Open-air Kino neben Filmen gezeigt werden, die vom Beirat des Projekts ausgewählt wurden, der aus Künstlern von beiden Seiten der Grünen Linie und darüber hinaus besteht. Besucher aus beiden Teilen der Insel werden die Pufferzone betreten können, die normalerweise für Zivilisten gesperrt ist.

Inside the Outset: Evoking a Space of Passage wurde in Zusammenarbeit mit der Famagusta Avenue Garage, den Gemeinden auf beiden Seiten der Pufferzone und dem Point Centre for Contemporary Art realisiert. Es erhielt den ersten Preis beim internationalen Wettbewerb des Italian Council (Third Edition) 2018 und wurde mit einem Zuschuss der DGAAP (Generaldirektion für zeitgenössische Kunst und Architektur und städtische Randgebiete), Italien, ausgezeichnet.
Rosa Barba, Inside the Outset: Evoking a Space of Passage, 2021, Open-air Filminstallation.
Photo © Marios Stylianou. © Rosa Barba / VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
 

Neue Nationalgalerie

Neue Nationalgalerie, 2021 (Potsdamer Strasse) © BBR / Thomas Bruns / Ludwig Mies van der Rohe / VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Die 1968 eingeweihte Neue Nationalgalerie in Berlin war das erste Gebäude, das Mies van der Rohe nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland errichtete, und zugleich das letzte des Architekten. Mies starb im August 1969.

Es ist heute vielleicht schwierig, die starke Symbolik des abstrahierten Formenvokabulars zu rekonstruieren. Die Formensprache verortete es fest im westlichen Lager der Abstraktion, während durch die Assoziation mit Mies' Geschichte am Bauhaus ein deutsches künstlerisches Erbe der Vorkriegszeit in Erinnerung gerufen wurde, das als von den Nationalsozialisten bekämpft über jeden Verdacht erhaben war. Kurz gesagt, das Museum an der unmittelbaren Grenze zur DDR sollte die demokratischen, sprich: westeuropäischen und amerikanischen, Werte der Bundesrepublik Deutschland symbolisieren.

In seiner Mies Biografie von 1985 schreibt Franz Schulze über die Symbolkraft von Mies' philosophischer und ästhetischer Anschauung. "Mies' Argumentation ist verwickelt", vermerkt Schulze, "aber sie ist ganz und gar seine eigene: Um zu zeigen, dass das tragende Stahlgerüst die Grundlage oder das Wesen des Gebäudes ist, wird es eher angedeutet als nach außen sichtbar gemacht; um anzuerkennen, dass das, was man sieht, nicht die Tatsache, sondern das Symbol der Tatsache ist."

Diese symbolische Aufladung mag doppelt auf die Neue Nationalgalerie zutreffen, die mehr zu einem Symbol der Moderne geworden ist, als dass sie deren (wechselnde) Lehren streng verkörpert. Dies wurde von der Architekturkritikerin Ada Louise Huxtable besonders schön — geradezu schwärmerisch — beschrieben.

Sein gesamtes Lebenswerk war der Suche nach dem großartigsten und überzeugendsten Raum mit offener Fläche gewidmet, der von den elegantesten strukturellen Systemen umschlossen wird, die die moderne Technologie ermöglicht — in zwei Formen, dem Pavillon und dem Hochhaus. Die Suche endete mit seinem letzten Werk, der Berliner Nationalgalerie von 1962-65. Auf der Suche nach diesem Ideal wurden seine Entwürfe immer reduzierter, raffinierter und abstrakter. Doch seine "Haut-und-Knochen"-Bauten waren nie das Produkt eines starren, engen Funktionalismus. Sein Minimalismus war ebenso lyrisch wie präzise, und das Ergebnis war keine Einschränkung, sondern eine außergewöhnliche neue Freiheit.

Dies war eine Art von Freiheit, die nie zuvor postuliert oder möglich gemacht worden war: der freie Grundriss, in dem die Räume nicht mehr durch tragende Wände bestimmt werden mussten; freie Wände, die innerhalb eines effizienten und flexiblen Trägersystems überall platziert werden konnten; die Entmaterialisierung und Neudefinition von Wänden durch die Verwendung von Glas und transluzenten oder transparenten Flächen; die Aufhebung der Barrieren zwischen Innen und Außen; die ultimative romantische Ausdehnung des Gebäudes in die natürliche Landschaft. Es gibt nichts "Einfaches" an diesen täuschend einfachen Gebäuden. Sie bieten nie dagewesene Erfahrungen, ohne die Assoziationen von Ornament oder Geschichte, und sie sollen den Geist im wahrsten Sinne des Wortes anregen.*

—Isabelle Moffat

(*Ada Louise Huxtable, The Making of a Master, New York Times, 1. Dezember 1985. Der vollständige Artikel ist hier zu finden.)

Ann Veronica Janssens, Light Games, 2001

Ann Veronica Janssens, Bikes, 2001, Chrombeschichtetes Fahrrad mit gebürsteten Aluminium-Radkappen, Helm. Ausstellungsansicht: Light Games, Neue Nationalgalerie, Berlin, 2001. Photo © Ann Veronica Janssens.
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
Während der Einzelausstellung von Ann Veronica Janssens in der Neuen Nationalgalerie im Jahr 2001 wurde der Raum fast vollständig leer gelassen. Stattdessen konzipierte Janssens eine neue Art und Weise, wie die Besucher dem Gebäude mit seinem riesigen, lichtdurchfluteten Innenraum begegnen können: Fahrräder.

Für diese Ausstellung installierte Janssens auf dem Platz der Neuen Nationalgalerie einen ihrer ersten Farbnebelräume. Jede Seite des Pavillons war mit einer anderen Farbfolie bedeckt (rot, blau, gelb und transparent), während der Innenraum mit Nebel gefüllt war.

Auch andere Arbeiten beschäftigten sich mit der Erfahrung von Licht und Transparenz sowie mit der Subjektivität der Wahrnehmung.

Ann Veronica Janssens
erinnert sich:

Die Idee der Ausstellung war es, den Raum zu erleben - das Licht, die Luft. Es geht darum, mit den Möglichkeiten zu experimentieren, die Wahrnehmung von Materie und Architektur fließender zu gestalten, und ich benutze das Licht, um diese Materie zu filtern und eine Wahrnehmungserfahrung zu schaffen. Aus diesem Grund habe ich das Fahrradprojekt mit den eingravierten Radkappen entwickelt. Beim Radfahren zum Beispiel durchschneidet man die Luft; man kann sich dieses Durchbrechens durch die transparente Materialität des Lichts und der Luft voll bewusst werden. Man konnte mit dem Fahrrad frei im leeren Raum fahren, und die Reflexion des natürlichen Lichts auf den Rädern schuf Lichtkegel, die die Umgebung in Bewegung widerspiegelten.

Manipulierbare Spiegel standen den Besuchern zur Verfügung, so dass sie wie ein Vogel durch den Raum der Neuen Nationalgalerie "fliegen" konnten.

Es gab auch ein großes Bild von Phosphenes und ein durchsichtiges Aquarium, in dem eine durchsichtige Flüssigkeitsblase durch den Effekt der Oberflächenspannung in der Mitte einer anderen durchsichtigen Flüssigkeit schwebte. Die Aquarien ermöglichen es mir, in kleinerem Maßstab mit Themen wie Wahrnehmung, Bewegung, Flüchtigkeit und Abstraktion zu experimentieren, die ich auch in großen immersiven Installationen wie dem farbigen Nebel oder programmierten Lichtprojektionen ausprobiert habe.

Auf den Glasfenstern standen kurze Texte, zum Beispiel "In der Abwesenheit von Licht ist es möglich, die hellsten Bilder in sich selbst zu schaffen".

Draußen, auf der Terrasse, habe ich den Pavillon Blue, Red and Yellow geschaffen, der eine sehr einfache Form hat, ähnlich einer minimalistischen Skulptur. Wenn man das Innere des Pavillons betritt, ist die Farbe autonom, wenn sie sich in einem Schwebezustand befindet, und sowohl Oberfläche als auch Tiefe verschwinden.

Der Blick auf den Nebel ist eine Erfahrung mit kontrastreichen Effekten. Er scheint alle Hindernisse, die Materialität, die Widerstände, die einem bestimmten Kontext eigen sind, aufzuheben, und gleichzeitig scheint er dem Licht eine Materialität und Taktilität zu verleihen. Wenn der dichte Nebel in den Raum eindringt, hat man das Gefühl, in einer materialisierten, leuchtenden Farbe zu wandeln, als würde man sozusagen auf Farbe heranzoomen.

Ann Veronica Janssens, Blue, Red and Yellow, 2001 – ongoing.Ausstellungsansicht: Light Games, Neue Nationalgalerie, Berlin, 2001. Photo © Ann Veronica Janssens. © VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
 

Gabriel Kuri, 5. Berlin Bienniale, 2008

Gabriel Kuri, items in care of items, 2008, 4 Skulpturen, lackiertes Metall, Nummerierungssystem, zufällige Objekte. Ausstellungsansicht: When Things Cast No Shadow, Neue Nationalgalerie, Berlin, 2008. Photo © Uwe Walter
Die vier gelben Strukturen mit dem Titel items in care of items, die 2008 auf der 5. Berlin Biennale als Gruppe präsentiert wurden, hatten eine performative Komponente und fungierten als Garderobe. Die Besucher konnten ihre Jacken oder Taschen an einem beliebigen Teil der Skulpturen ablegen und erhielten von einer der vier Aufsichtspersonen ein Garderobenticket. Die schwarzen Tickets waren magnetisch und hafteten an der Oberfläche der Skulpturen.

In einem Interview mit Robert Preece für das Sculpture Magazine sprach Gabriel Kuri 2017 über die Bedeutung der Arbeit für die Entwicklung seiner Praxis.

Robert Preece: Für dieses Gespräch habe ich Sie gebeten, einige skulpturale/installative Arbeiten aufzulisten, die Sie als wichtig für Ihre Entwicklung als Künstler erachten. Die früheste Arbeit, die Sie genannt haben, ist items in care of items (Berlin Biennale, 2008), in der formale und informelle Elemente wie Jacken und Schlafsäcke miteinander kontrastieren. Können Sie mir mehr über diese Installation und ihren Einfluss auf den Umgang mit Materialien in späteren Arbeiten erzählen?

Gabriel Kuri: items in care of items ist wichtig, weil es viele meiner wiederkehrenden Interessen verkörpert — Prozess, Form, System, Transaktion, Ordnungsprinzipien und Verschiebung. Es beginnt mit der Verdrängung eines Geräts in einer Institution — der Entfunktionalisierung der Garderobenkabinen in der Neuen Nationalgalerie — und der Verlagerung dieses Geräts von der Peripherie, sowohl buchstäblich als auch metaphorisch, in das Zentrum des Ausstellungsraums. Es beginnt damit, den Raum und die Luft in einem gegebenen öffentlichen Raum sozusagen zu bewegen. Dies wird zu einer Übung dessen, was Sie zu Recht als Kontrast zwischen formal und informell bezeichnen, erweitert, bei der es um Vertrauen, ein Organisationssystem und die Veränderung von Formen geht. Weiche Formen verhandeln mit den harten oder gegebenen Formen.

Ich habe eine Reihe von Regeln in einem etwas unvermeidlichen — und hoffentlich nicht auferlegten — Organisationssystem aufgestellt [der skulpturale Raum als Garderobe] und dann die Kontrolle abgegeben, um zu beobachten, wie sich verändernde weiche Formen gegen andere Formen wirken, die gemeinhin als etwas generische öffentliche Skulptur angesehen werden. Die Arbeit wurde von den Garderobenmitarbeitern der Biennale ausgeführt, und angesichts der großen Anzahl von Besuchern hat sie funktioniert.


Das gesamte Gespräch finden Sie hier Unlikely Marriages: A Conversation with Gabriel Kuri

Für weitere Informationen zur 5. Berlin Biennale siehe hier.
Gabriel Kuri, items in care of items, 2008, 4 Skulpturen, lackiertes Metall, Nummerierungssystem, zufällige Objekte. Ausstellungsansicht: When Things Cast No Shadow, Neue Nationalgalerie, Berlin, 2008. Photo © Uwe Walter
 

Thomas Demand, Nationalgalerie, 2009–10

Ausstellungsansicht: Thomas Demand, Nationalgalerie, Neue Nationalgalerie, Berlin, 2009–2010.
Photo © Nic Tenwiggenhorn. © VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
Die Einzelausstellung von Thomas Demand in der Neuen Nationalgalerie 2009 widmete sich einem der wichtigsten Themen im vielfältigen Werk des Künstlers: Deutschland. Ausgangspunkt der rund 40 Arbeiten waren gesellschaftliche und historische Ereignisse, die sich in Deutschland vor allem seit 1945 abgespielt haben. Es war daher kein Zufall, dass die Ausstellung auch mit den Jahrestagen zweier zentraler historischer Ereignisse der deutschen Geschichte zusammenfiel: der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 60 Jahre und dem Fall der Berliner Mauer 20 Jahre zuvor.

Die Arbeiten waren in einer Reihe von Räumen installiert, die mit dicken, farbigen Vorhängen verhängt waren. Der Künstler thematisierte damit die oft ambivalenten Reaktionen der Ausstellungsmacher auf das berühmte transparente Gebäude, aber auch politische Konnotationen mit einem Bauwerk, das nicht nur eine Inkunabel der Nachkriegsarchitektur ist, sondern ebenso historisch bedeutsam als Symbol für das Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland an der ehemaligen innerstädtischen Grenze.

Über seine Ausstellung im Museum von Mies van der Rohe sagt Thomas Demand:

In Mies' Architektur zu arbeiten hat mir immer grossen Spass gemacht, fast jeder Aufwand lohnt sich, und für einen jungen Künstler ist das Gedankenspiel wie das eigene Werk wohl in dem Raum standhielte eine gute Übung in Bescheidenheit. Überhaupt fordert der Bau altmodische Qualitäten wie Intelligenz, Anstand und Übersicht ein, wenngleich Ludwig Mies van der Rohe seine eigenen Vorlieben in der Kunst - die klassische Moderne - im Obergeschoss überhaupt nicht in seinen Entwurf einfliessen liess, er baute für die Kunst die noch kommen würde. Der Raum und seine Anforderungen fungieren auch wie eine Erinnerungshilfe, ein Lesezeichen, denn man vergisst eine gute Ausstellung dort nicht so leicht.
Ausstellungsansicht: Thomas Demand, Nationalgalerie, Neue Nationalgalerie, Berlin, 2009–2010.
Photo © Nic Tenwiggenhorn. © VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
2014, fünf Jahre nach seiner Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie, wurde Thomas Demand eingeladen, eine Arbeit im Café des Museums zu installieren. Das Werk greift das Motiv der japanischen Kirschblüten auf, die in zeitgleichen Arbeiten des Künstlers wie Backyard, der Serie von Dye-Transfer-Prints Blossom, und, indirekt, nur als Schatten auf dem sonnendurchfluteten Holzboden, in Parkett/Parquetry zu sehen sind.

Der Titel der Arbeit Hanami bezieht sich auf den traditionellen japanischen Brauch, die Vergänglichkeit des Lebens und der Schönheit zu würdigen, indem die Kirschbaumblüte während ihrer kurzen Blütezeit besonders gefeiert wird. Als Bäume ohne Früchte existieren die japanischen Kirschbäume in diesem Modell nur für dieses kurze Schauspiel der Schönheit. Gleichzeitig sind die blühenden Bäume ein Zeichen des Frühlings und repräsentieren einen Neuanfang.
Thomas Demand, Hanami, 2014, UV Print auf Vliestapete. Photo © Andrea Rossetti.
© Thomas Demand / VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
 

Mies van der Rohe

Dominique Gonzalez-Foerster, Tropicale Modernité, 1999

Ausstellungsansichten: Dominique Gonzalez-Foerster, Tropicale Modernité, 1999. Fundació Mies van der Rohe, Barcelona, 1999. Photos © Dominique Gonzalez-Foerster. © VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
Eines der berühmtesten Bauwerke der Moderne, der Barcelona-Pavillon von Mies aus dem Jahr 1929, der Ausstellungspavillon des Deutschen Reichs auf der Weltausstellung jenes Jahres, wurde von der Stadt Barcelona anlässlich des hundertsten Geburtstags des Architekten 1986 an seinem ursprünglichen Standort — heute ein öffentlicher Park — rekonstruiert. Der Pavillon, der für zeremonielle Zwecke konzipiert worden war, wurde nach Abschluss der Weltausstellung abgerissen und war seither nur von Schwarz-Weiß-Fotos bekannt.

Im Jahr 1999 wurde Dominique Gonzalez-Foerster eingeladen, in dem wieder aufgebauten Pavillon auszustellen. In den folgenden Auszügen aus einem längeren Interview, das in einer kleinen Broschüre erschien, die zu diesem Anlass herausgegeben wurde, spricht die Künstlerin über ihr Projekt.

der mies van der rohe pavillon in barcelona fühlt sich wie eine perfekte situation an, um dieses gefühl der tropischen modernität zu zeigen - ein perfekter ort, um die verzweifelte suche nach einer befriedigenden darstellung des selbst zu offenbaren. er ist ein potenziell strukturierender ort aufgrund seiner absoluten schönheit, aber er ist auch potenziell destruktiv, da er die angst vor unvollkommenheit verstärken kann.

dieser pavillon hat die qualität einer bühne - man kann auf ihm/ein teil von ihm sein, man kann durch ihn hindurchschauen, ihn betrachten, er macht einem all seine möglichkeiten bewusster - was mies van der rohe als intensivierung unseres verständnisses von unserer freiheit beschrieben hat. ich bin schon sehr lange von narrativen umgebungen fasziniert - von räumen als biografischen orten, davon, wie orte sinn machen und begehren und emotionen strukturieren. der pavillon schlägt eine noch komplexere situation vor - eine zone der denarration, die offenbart, wie die moderne verschiedene wege nahm, verschiedene aspekte annahm.

eines der themen, die der pavillon vorschlägt und die durch den vorschlag/ die idee der tropicale modernité entwickelt werden, ist die fähigkeit der architektur, das begehren zu strukturieren und verschiedene realitäten/modernitäten miteinander zu verbinden. vielleicht kann die tropicale modernité auch als das erzählerische potenzial gesehen werden, das in die modernität eingebracht wird: das endlose spiel des wiederholten lesens durch verschiedene kontexte, verschiedene arten, sich den erzählungen zu nähern, und sogar die de-narration, die den unbewussteren/unreifen und daher produktiven teil der modernität hervorbringt, ihren endlos wachsenden/organischen/potenziellen teil. weiße handtücher, die am rande des innenbeckens zurückgelassen wurden, wie überbleibsel eines parallelen strandes, offenbaren plötzlich andere möglichkeiten für den pavillon, etwas zwischen fiktion und funktion zu erfinden; ein doppeldeutiges neonzeichen führt als städtisches zeichen ein ganz anderes licht/eine ganz andere atmosphäre ein, erinnert aber auch an den unbewussten asiatischen aspekt/die asiatische inspiration des pavillons. in den einzelnen teilen des pavillons könnte es auch dieses gefühl der askese geben, das du vorhin erwähnt hast.


Der Text ist ein Auszug aus einem längeren Interview und einer E-Mail-Korrespondenz zwischen DGF und Jens Hoffmann, die zwischen dem 5. Dezember 1998 und dem 9. Januar 1999 stattfand.

Martin Boyce, For 1959 Capital Avenue, 2002/2017

Martin Boyce, For 1959 Capital Avenue (While you are waiting things are changing shape), 2002/2017.
Photo © Saverio Tonoli
Bezüge zur modernistischen Architektur finden sich im gesamten Werk von Martin Boyce. Oftmals evozieren die Werke einen melancholischen Aspekt der modernistischen Utopien und untersuchen, wie der Lauf der Zeit Objekte und Ideen verändert hat. Eine langjährige Beschäftigung mit den Glashäusern von Mies van der Rohe und Philip Johnson wurde durch Jeff Walls Buch ausgelöst, das deren Einfluss auf Dan Grahams Glasskulpturen untersucht. Die Auswirkungen auf das Privatleben in diesen Strukturen und ganz allgemein die Veränderungen, die die Neubewertung der Moderne mit sich brachte, haben in Boyces Praxis Spuren hinterlassen.

So zeigten beispielsweise frühe Fotografien eine maskierte Figur, die sich in einem Glasfenster mit Bäumen im Hintergrund spiegelte. Das Gesicht der Figur, die sich weder eindeutig innerhalb noch außerhalb des Gebäudes befand, wurde von einer Maske verdeckt, die aus einer 1942 für die US-Marine entworfenen Eames-Beinschiene zusammengesetzt war, einem wiederkehrenden Element in Boyces Skulpturen.

Auch Boyces großformatige transluzente Leinwände, die 2018 bei Esther Schipper ausgestellt wurden, greifen auf diese Referenzen zurück. Ihr Material erinnert an die Wirkung von Vorhängen, die paradoxerweise die großen Glasfenster modernistischer Gebäude abschirmen und das verwischen, was als Architektur der Transparenz konzipiert war, und so den Zerfall oder zumindest eine vorsätzliche Fehlinterpretation modernistischer Ideen heraufbeschwören, die in Boyces Werk so oft Thema sind.

Hier abgebildet ist For 1959 Capital Avenue (Während Sie warten, verändern die Dinge ihre Form). In Anspielung auf die Übernahme modernistischer Ideale in die Ästhetik des Corporate Design der Mitte des 20. Jahrhunderts schuf Boyce ein Ensemble, das an eine fiktive Lobby erinnert. Zwei Stühle, ein an der Wand montierter Aschenbecher und vier Lüftungsöffnungen werden mit einem neuen Mobile kombiniert. Die im Raum verteilten Lüftungsöffnungen fügen eine weitere Ebene architektonischer Referenzen hinzu: Ihr aus vier Wörtern bestehendes Motto - Punching through the Clouds - bezieht sich auf einen Ausdruck, der Mies van der Rohe zugeschrieben wird und der nach dem 11. September 2001 eine ganz andere Assoziation erhielt. Wie Martin Boyce später bemerkte: "Der Gedanke, dass solche Gebäude durch die Ereignisse des 11. Septembers für immer kontaminiert wurden, hat mich erschreckt. Die Vorstellung von Gebäuden, die heroisch durch die Wolken schweben, wurde plötzlich von Gewalt heimgesucht".

Bei For 1959 Capital Avenue (While you are waiting things are changing shape) handelt es sich um eine Variante der groß angelegten Installation, die 2002 für die erste Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland im MMK in Frankfurt konzipiert wurde.
Ausstellungsansicht: Martin Boyce, For 1959 Capital Avenue, MMK, Frankfurt, 2002. Photo © Axel Schneider
 

Isa Melsheimer, Städtische Galerie Nordhorn, 2008

Ausstellungsansichten: Isa Melsheimer, Städtische Galerie Nordhorn, 2008. Photos © Helmut Claus
Ausgangspunkt für Isa Melsheimers Arbeit in der Städtischen Galerie Nordhorn im Jahr 2008 war der Barcelona-Pavillon von Mies van der Rohe aus dem Jahr 1929. In einer poetischen Materialreinszenierung hat Melsheimer einen Ausschnitt aus dem Bauwerk nachempfunden: Die markante Onyxwand des Mies'schen Gebäudes ist aus ready-made Vasen entstanden, die Melsheimer bei ebay bezog. Die Vasen beziehen sich auf eine Anekdote, die Mies über die Onyxwand erzählte: Er schaute sich bei seinem Steinlieferanten Steine an und sah einen sehr schönen Onyxstein. Mies wollte ihn unbedingt haben, aber der Lieferant sagte, dass aus ihm Vasen für ein Kreuzfahrtschiff hergestellt würden. Der Architekt überredete den Steinhändler, ihm den Stein zu geben, und so entstand seine schöne Wand. In Melsheimers Werk nimmt die "Wand" aus gefundenen Vasen ein geisterhaftes Echo des für Mies typischen architektonischen Elements an.

Hier spricht Isa Melsheimer darüber, wie das Werk entstanden ist. Der Text ist ein Auszug aus einem Gespräch mit Katrin Wittneven im November 2008.

Isa Melsheimer: Ich hatte bereits vor drei oder vier Jahren in einer Gruppenausstellung in der Städtischen Galerie Nordhorn ausgestellt. Damals hat mich dieser besondere Raum, eine Arbeit von Steven Craig, die sich auf Mies van der Rohe bezieht, interessiert.

Katrin Wittneven: Sie haben Craigs Raum in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt, auf Trennwände und Einbauten verzichtet und stattdessen unterschiedlichste Materialien kombiniert: Stein, Glas, Stoff, Onyx.

IM: Mich fasziniert die Geschichte eines Onyxblocks, auf den Mies zufällig stieß und der zum Ausgangspunkt für ein so legendäres Gebäude wie den Barcelona-Pavillon wurde. Die Maße dieses Steins waren der Ausgangspunkt und der Fixpunkt bei der Planung des Pavillons. Ich hatte schon seit einiger Zeit Platten aus Travertin in meinem Atelier liegen, auf die ich zufällig gestoßen war. Sie schienen perfekt für Nordhorn zu sein. Einige Dinge [für die Ausstellung] waren bereits vorgegeben, da sich mein Arrangement am Barcelona-Pavillon orientierte. Die 120 Onyx-Vasen wurden auf der Oberfläche der originalen Onyx-Wand arrangiert und die Dimensionen der Glasarbeiten orientierten sich an den Maßen des Atriums des Barcelona-Pavillons.

KW: Onyx ist ein recht klassisches Material. Gleichzeitig karikieren Sie den traditionellen Stein durch die Verwendung von Onyx-Vasen, wie man sie aus Touristenattraktionen kennt.

IM: Das muss natürlich auch als ironischer Kommentar verstanden werden. In der Ausstellung kann man über Kopfhörer Auszüge aus einem Interview mit Mies von 1968 hören. In diesem Gespräch erzählt er, wie ursprünglich die Reederei den Onyxblock erhalten sollte, um daraus große Vasen für den Speisesaal zu fertigen. Mies schlug eine dünne Scheibe ab, um zu zeigen, wie schön der Stein war, und bekam ihn schließlich für den Pavillon. Meine Arbeit spielt mit der Hässlichkeit solcher Vasen, die eher wie Urnen aussehen. Doch seltsamerweise sehen sie in der Masse ganz akzeptabel aus.

KW: Es war einer der Grundsätze von Mies van der Rohe, die Materialien so zu verwenden, wie sie auf einen zukommen, ihnen gewissermaßen zuzuhören und die strukturellen Qualitäten von Stahl und Stein zu erkennen, um sie auf diese Weise zu verinnerlichen und ihnen die gewünschte Form zu geben.

IM: Von dieser Befreiung, von den Innovationen, die die architektonische Moderne mit sich brachte, ist nicht mehr viel übrig. Das meiste, was heute gebaut wird, ist wiederum näher an der Onyx-Vase als an der Onyx-Wand.

Das vollständige Interview finden Sie in der Begleitpublikation, die auch Texte über die Künstlerin enthält. Sie finden sie hier.
 

Roman Ondak, Villa Tugendhat 1, 2017

Ausstellungsansichten: Roman Ondak, Jiří David, Jiří Kovanda, Tugendhat 1, Villa Tugendhat, Brno, 2017.
Photos © Andrea Rossetti
2017 waren drei Künstler, der Slowake Roman Ondak sowie Jiří David und Jiří Kovanda, beide aus der Tschechischen Republik, in den Räumlichkeiten der hochmodernistischen Villa Tugendhat in Brünn in der Tschechischen Republik zu Gast. Die von Ludwig Mies van der Rohe entworfene Villa Tugendhat wurde 1930 erbaut. Mit einem freien Grundriss, der durch kreuzförmige Chromsäulen, große Flächen aus versteinertem Onyx und einem mit Ebenholzfurnier verkleideten Essbereich moduliert wurde, passte das Gebäude die Raumkonzeption des früheren Barcelona-Pavillons des Architekten auf luxuriöse Weise an ein häusliches Programm an.

Die Werke von Ondak, David und Kovanda, die mehr oder weniger auffällig im gesamten Gebäude platziert wurden, traten in diesem einzigartigen architektonischen Werk in Kommunikation mit den einzelnen Wohn- und Nutzräumen, was einen vielschichtigen Prozess der Beziehung zum Gebäude zur Folge hatte. Die kreativen Interaktionen zwischen den Künstlern und dem Raum spielten sich auf der ästhetischen Ebene ebenso ab wie auf der Ebene des lokalen Gedächtnisses oder in einer allgemeineren Überschneidung mit der politischen Geschichte und der Kunstgeschichte.

Der Titel Tugendhat 1 bezog sich auf den Ort, an dem die Ausstellung/Aktion stattfand, spielte aber auch darauf an, dass in dieser auch in Bezug auf Kunstwerke sehr präzise gestalteten Villa bisher noch keine Kunstausstellung stattgefunden hat. Es handelte sich also um die erste künstlerische Intervention/Aktion innerhalb der Struktur dieses Gebäudes, seit es gebaut und von seinen Besitzern bezogen wurde. Mit einer gewissen Übertreibung könnte man sagen, dass dieses Haus nach den Ereignissen, die die komplexe Geschichte und die sozialen Veränderungen von Anfang der 1930er Jahre bis heute widerspiegeln und eng mit der Villa verbunden sind, neu "bewohnt" wurde.
 

Isa Melsheimer, Mies van der Rohe Haus, 2017

Ausstellungsansichten: Isa Melsheimer, DER TOTE PALAST ZITTERTE – ZITTERTE!, Mies van der Rohe Haus, Berlin, 2017. Photos © Andrea Rossetti
In der fantastischen Hommage des expressionistischen Dichters Paul Scheerbart an die Glasarchitektur, "Das Zimmer des Architekten", fand Isa Melsheimer den Titel für ihre Ausstellung: DER TOTE PALAST - ZITTERTE - ZITTERTE!

Eigens für ihre Einzelpräsentation im Mies van der Rohe Haus adaptiert, bilden ein bestickter Vorhang, eine Betonskulptur und die Glasarbeit eine Einheit. Der Text auf dem Vorhang stammt aus dem 1973 erschienenen Roman The Box Man des japanischen Autors Kobo Abe über einen Mann, der in eine kleine Kiste zieht. Melsheimers 0-Häuser zeigt Fragmente dieser Geschichte: die in Beton gegossenen Besitztümer des Boxman, einen Vorhang, der die unzugängliche Stadtlandschaft verbergen kann, und ein Häusermeer aus Glas. Melsheimers Ausstellung thematisiert sowohl den Ort, Mies van der Rohes Verwendung von Materialien als auch die Praxis des Architekten im Allgemeinen.
 

Last Chance – Etienne Chambaud, Rosa Barba

Ausstellungsansicht: Etienne Chambaud, Inexistence, Esther Schipper, Berlin, 2021. Photo © Andrea Rossetti
Etienne Chambaud
Inexistence

Bis 28. August 2021
www.estherschipper.com

Bei Esther Schipper ist bis zum 28. August die erste Ausstellung von Etienne Chambaud in der Galerie zu sehen. Der Titel, Inexistence, evoziert die Ausstellung als Zustand widersprüchlicher Gegebenheiten, als einen Ort, an dem Dinge und Wesen abwechselnd oder simultan entstehen, sich verändern oder abwesend bleiben können. Die Arbeiten in der Ausstellung teilen eine gewisse Grundspannung zwischen dem, was erlebt, wahrgenommen und verstanden werden kann. Sie manifestieren sich als flüchtige Sinneseindrücke - Wahrnehmungen von Geruch, Klang, Licht und Wärme -, die erscheinen und wieder vergehen. Doch inmitten dieser Ausstellung wird auch die Gewissheit des Betrachters in die eigene Position destabilisiert, ebenso wie die Notwendigkeit seiner Anwesenheit.
Ausstellungsansicht: Rosa Barba, Fixed in Fleeting: Performative Objects and Tape Journals, Esther Schipper, Berlin, 2021. Photo © Andrea Rossetti
Rosa Barba
Fixed in Fleeting: Performative Objects and Tape Journals

Bis 28. August 2021
www.estherschipper.com

Noch bis zum 28. August ist bei Esther Schipper Fixed in Fleeting: Performative Objects and Tape Journals zu sehen, eine Präsentation von Barbas Arbeit, die den skulpturalen Umgang der Künstlerin mit dem Medium Film - Zelluloid - sowohl als Material als auch als Wissensspeicher in den Vordergrund stellt. Ebenfalls gezeigt wird Printed Cinema, eine Publikationsreihe, die parallel zu Barbas Filmprojekten veröffentlicht wird und eine Art sekundäre Literatur schafft, bestehend aus Filmstills, Texten und Fotografien, Recherchematerial und ungenutzten filmischen Fragmenten.

Die Ausstellungen Inexistence und Fixed in Fleeting: Performative Objects and Tape Journals werden ebenfalls während der Sonderöffnungszeiten von Mies in Mind zu sehen sein:
Freitag, 20. August, 11 Uhr - 19 Uhr
Samstag, 21. August, 11 bis 19 Uhr
Sonntag, 22. August, 10 - 18 Uhr

 

Esther Schipper in Taipei

Esther Schipper in Taipei, Blick von der Strasse in den Ausstellungsraum. Photo © OS Studio/Rex Chu
Esther Schipper in Taipei
PPP / PPAPER Space
No. 2, Ln. 26, Sec. 2, Zhongshan N. Rd.,
Zhongshan Dist., Taipei, Taiwan
19. August – 10. September 2021
Dienstag – Samstag, 11:00 – 18:00 Uhr
www.estherschipper.com

Besuchen Sie uns in Taipeh zu einer saisonalen Pop-up-Ausstellung mit neuen und bedeutenden Werken von zwölf Künstlern der Galerie. Vom 19. August bis zum 10. September wird die Ausstellung im PPP / PPAPER Space im Zhongshan District verschiedene Medien umfassen, von Installationen, Skulpturen und Videos bis hin zu Malerei, Fotografie und Arbeiten auf Papier.

Mit Werken von: Martin Boyce, Thomas Demand, Simon Fujiwara, Ryan Gander, General Idea, Andrew Grassie, Pierre Huyghe, Ann Veronica Janssens, Gabriel Kuri, Roman Ondak, Philippe Parreno, und Ugo Rondinone.

Sollten Sie Fragen zu dieser Ausstellung haben, wenden Sie sich bitte an Muchi Shaw: shaw@estherschipper.com
 
Etienne Chambaud – Inexistence wird freundlicherweise unterstützt von der Stiftung Kunstfonds, NEUSTART KULTUR Programm.
 
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