Preview: 30th Year at Art Basel
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Um unser 30-jähriges Jubiläum auf der Art Basel zu feiern, haben wir unsere Standpräsentation in vier spezielle Sektionen aufgeteilt.

Hier ist ein Preview der ersten drei:
THE WALL
drei aufeinanderfolgende Hängungen von General Idea, Etienne Chambaud und Cemile Sahin auf unserer 8 Meter Wand

FOCUS
umfassende Präsentationen von Simon Fujiwara und Karolina Jabłońska/ Tomasz Kręcicki

ART BASEL KABINETT
Anri Sala
In den kommenden Tagen werden wir weitere Einzelheiten über die vierte Sektion unserer Art Basel-Präsentation, The Booth, bekannt geben.

Schliesslich möchten wir Sie auf Ausstellungen und Projekte unserer Künstler und Künstlerinnen in der Schweiz aufmerksam machen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit unserem Brief aus Basel!
 

THE WALL

Wir befinden uns wieder an unserem gewohnten Platz am oberen Ende der Hauptrolltreppe, wo unsere acht Meter lange Wand Besucher in der ersten Etage empfängt. Hier haben wir drei individuelle Hängungen kuratiert, die im Laufe der Woche an aufeinanderfolgenden Tagen zu sehen sind.

Als erstes wird S/HE, ein wichtiges historisches Werk von General Idea, gezeigt. Danach folgt eine choreografierte Anordnung von fast 30 Arbeiten von Etienne Chambaud aus seiner Werkreihe Uncreatures. Und schließlich OVER THE LANDSCAPE, sechs an der Wand installierte Tafeln von Cemile Sahin zu einem Schweizer Thema.
General Idea
S/HE, 1976

General Idea, S/HE, 1976 (reprinted in 2014)
Silver gelatin prints, 10 elements, 78,7 x 61 cm each (unframed), 79,5 x 63 cm each (framed), installation dimensions variable.
© General Idea. Photos © Adam Reich
Die erste Hängung zeigt die zehnteilige Arbeit S/HE von General Idea, ein wichtiges historisches Werk, das in der Schweiz zuletzt 2017 in der Ausstellung General Idea Photographs (1969-1982) im MAMCO zu sehen war. (Derzeit präsentiert das Museum Ecce Homo: The Drawings of General Idea, mehr dazu weiter unten.)

S/HE wurde 1976 konzipiert und ist heute so aktuell wie damals. Es besteht aus zehn gerahmten Schwarz-Weiß-Fotografien, die mit Vorurteilen über Gender und dessen Repräsentation spielen, ein Thema, das General Idea bereits 1971 mit ihrer ikonischen Miss General Idea-Wahl aufgegriffen hatte.

Die beiden Models, ein männliches und ein weibliches, beide professionelle Modemodelle aus dem Freundeskreis von General Idea, illustrieren jeweils fünf Rollen, die normalerweise eher als männlich oder weiblich gelten: Promi, Architekt, Muse, Olympiasportler und Kaiserin. Die Posen oder Silhouetten sind der schonungslos optimistischen Werbung des Fortune Magazine aus den 1950er Jahren entnommen, um die geschlechtsspezifische Stereotypisierung von Berufen ironisch zu kommentieren.
Dies wird in den Texten, die General Idea jedem Bild beigefügt hat deutlich. Jedes Foto wird von einer Liste mit Fragen begleitet, deren Sprache zu gleichen Teilen aus Polari (der verschlüsselten Sprache der Schwulen- und Drag-Subkultur der 1950er Jahre) und Mode-Werbetexten stammt, aber natürlich vollständig von General Idea kreiert wurde.

Indem sie die fragwürdigen geschlechtsspezifischen Bilder und Texte transponieren und miteinander kombinieren, erzeugen sie zwei miteinander verquickte Rollenspiele, in denen Männer und Frauen austauschbar sind. So wie ein Mann das Ideal der geschmeidigen Schönheit sein kann, so kann eine Frau der siegreiche Held sein.
Inquire
 
S/HE wird im Katalog von General Ideas abgebildet, der in Verbindung mit deren umfassender Überblicksausstellung erschienen ist.
Derzeit ist im MAMCO in Genf die Ausstellung Ecce Homo: The Drawings of General Idea zu sehen. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem New Yorker Drawing Center organisiert wurde, wo sie im letzten Herbst eröffnete, zeigt 250 Zeichnungen und eine Reihe von AIDS-bezogenen Werken von General Idea, die in angrenzenden Räumen präsentiert werden. Bis zum 18. Juni.
Im Stedelijk ist die bisher umfassenste Ausstellung zum Werk von General Idea zu sehen. Die Ausstellung zeigt große Skulpturen und Installationen, Gemälde, Videos und Publikationen, Archivmaterial und die berühmten Tapeten. Sie läuft bis zum 14. Juli.

Falls Sie es nicht nach Amsterdam schaffen, wird die Ausstellung am 22. September 2023 im Berliner Gropius Bau eröffnet. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten!

Und natürlich gibt es auch den wundervollender catalogue, der zu dieser Ausstellung erschienen ist.
 
Etienne Chambaud
Uncreatures

Eine Gruppe der enigmatischen Uncreatures von Etienne Chambaud wird die Wand während der zweiten Hängung bevölkern.

Die historischen Ikonen, Tafelbilder religiöser Figuren, die vor einem goldenen Hintergrund - dem Symbol des göttlichen Lichts - dargestellt sind, wurden überarbeitet und die Figuren bis auf die Augen vollständig mit Blattgold überzogen.

Die Präsentation einer ganzen Wand mit diesen rätselhaften Werken, die der Künstler, wenn man so will, choreographiert hat, wird zweifellos den Eindruck der Lebendigkeit verstärken, den diese stillen, eindrucksvollen Werke vermitteln. Ihr Blick wirkt wie ein räumlicher Fixpunkt, der von der Oberfläche in eine bestimmte Richtung strahlt, aber auch ein temporärer, als ob der Betrachter nicht nur einer Darstellung, sondern ihrer geisterhaften Präsenz begegnen würde.
Etienne Chambaud, Uncreature, 2023
Oil and gold leaf on wood panel, ø 29,8 x 4,5 cm. Photos © Aurélien Mole
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Aber was man wirklich mit eigenen Augen sehen muss, ist das exquisite Spiel der Texturen - zwischen der ursprünglichen Grundlage, die in vielen Fällen vor vielen Jahren gemalt wurde, und der durch die neue Vergoldung entstandenen Oberfläche - und wie das Licht auf diese unterschiedlichen Bereiche trifft.

Die intensive Stimmung, die Etienne Chambauds Uncreatures ausstrahlen, wird auch in dem Essay von Alexandra Bordes im wunderschön gestalteten Katalog zur Ausstellung Icônes in der Punta della Dogana beschrieben, die zurzeit in Venedig als Teil der Sammlungspräsentation zu sehen ist: "Durch diese irreparable Zäsur verwandelt, werden die Ikonen zu kaum zu fassenden Mysterien, ihre Präsenz wird stärker und beunruhigender."
 
Cemile Sahin
OVER THE LANDSCAPE
Cemile Sahin, OVER THE LANDSCAPE 1-6, 2023
UV print on car wrapping foil mounted on orange acrylic glass, 90 x 90 cm each. Photos © Jörg von Bruchhausen
Die dritte Einzelpräsentation an unserer Wand besteht aus Cemile Sahins OVER THE LANDSCAPE, sechs Tafeln zum Thema Schweiz, die die Künstlerin im Dialog mit einem KI-Programm geschaffen hat.

Für dieses Projekt nutzte Sahin Videosimulationen, die vom Schweizer Militär für Trainingsübungen eingesetzt werden, als Bezugspunkte, um ihre Ästhetik zu simulieren.

Die Bilder sind gepaart mit Textpassagen aus dem Rütlischwur, wie er in Friedrich Schillers Stück Wilhelm Tell dramatisiert wurde. Sahin stellt den Rütli-Eid in den Kontext der maßgeblichen Rolle der Schweiz im Handel mit Militär- und Drohnentechnologie.

Zu sehen sind Polizisten in Einsatzkleidung in vage bedrohlichen Szenarien, eine ausgestreckte Hand, die über eine Küstenlinie zeigt, eine Wasserfläche und zwei idyllische Szenen, die typisch für die Schweizer Landschaft zu sein scheinen: eine blühende Wiese an einem Bergsee und ein alpines Gelände mit Kühen.
Cemile Sahin, OVER THE LANDSCAPE 1-6, 2023
UV print on car wrapping foil mounted on orange acrylic glass, 90 x 90 cm each. © the artist
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Sahin entwickelte das Bildmaterial im Zusammenhang mit ihrer Einzelausstellung The Rifle in the Closet, die derzeit im Nassauischer Kunstverein in Wiesbaden zu sehen ist.

Und halten Sie Ausschau nach der neuen ArtReview mit Cemile Sahin auf dem Cover!
 

FOCUS

Zwei der großen Wände des Standes sind zwei speziellen Einzelpräsentationen gewidmet, die einer kleinen Ausstellung gleichkommen.

In der einen wird der Guernica-Zyklus von Simon Fujiwara vorgestellt, darunter Who vs who vs Who?, ein monumentales Gemälde, das auf Pablo Picassos Guernica basiert, sowie damit verbundene Studien. Für den zweiten Focus werden wir Werke von Karolina Jabłońska und Tomasz Kręcicki in drei aufeinanderfolgenden, von den KünstlerInnen ausgewählten Konstellationen präsentieren.
Simon Fujiwara
Who vs Who vs Who?, 2023

Simon Fujiwara, Who vs Who vs Who?, 2023
Acrylic charcoal and pastel on canvas, 220 x 420 x 4 cm (unframed), 246 x 446 x 8,4 cm (framed). Photo © Jörg von Bruchhausen
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An der großen Außenwand präsentieren wir Who vs. Who vs. Who?, ein monumentales neues Gemälde von Simon Fujiwara aus seiner Werkreihe Who the Bær. In Anlehnung an Pablo Picassos berühmtes Anti-Kriegs-Manifest-Gemälde Guernica von 1937 hat Fujiwara das bisher größte und kühnste Werk der Serie geschaffen.

Mit Acryl, Kohle, Pastell und Blattgold auf Leinwand gemalt, ist Fujiwaras großformatiges Werk eine zeitgenössische Antwort auf Picassos Original. Das Original, das die Bombardierung der spanischen Stadt Guernica während des Bürgerkriegs darstellt, ist seither zur Ikone aufgestiegen und symbolisiert einen Aufruf zum Frieden und einen Schrei gegen jeden Krieg.
In Fujiwaras Neuinterpretation des Werks sehen wir mehrere Konterfeis seiner Cartoon-Figur Who the Baer in einer komplexen grafischen Komposition, die an den radikalen "Cartoon-Stil" in Picassos Originalwerk erinnert. Die Erzählung ist fest im Jetzt verankert. Who the Baer erscheint in verschiedenen Gestalten mit Identitäts- und Geschlechtsmerkmalen und starrt ständig in ihre Smartphones, während sie chaotisch mit verschiedenen "Ichs" interagiert.
Watch Simon discuss the process behind making Who vs Who vs Who?
Video: art/beats
Die gesamte Szene wird von einer hysterisch brummenden Drohne "bezeugt", einem alles sehenden Auge, das Picassos Glühbirnenmotiv ersetzt; wo man früher glaubte, dass der Journalismus ein Licht auf die Wahrheit wirft, ist es in Fujiwaras Gemälde eine höchst subjektive Wahrheit, und der Kampf scheint mit dem Selbst zu sein.

Über eine formale Lesart des Werks hinaus tritt Fujiwaras Arbeit in einen tiefen materiellen Dialog mit Picassos Original. In Anlehnung an die Anekdote, dass Picasso gemahlenes Glaspulver in seine Farbpigmente mischte, um das Gemälde zum Leuchten zu bringen und die Betrachtenden fast zu blenden, verwendete Fujiwara Goldfarbe und Blattgold als Grundierung für sein Werk, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Indem er dies hervorhebt, scheint Fujiwara anzudeuten, dass damals wie heute Bilder - selbst solche der Tragödie - in einer Ökonomie der Aufmerksamkeit existieren, in der Horror und Chaos mit Vergnügen und Unterhaltung verwoben sind und das Betrachten alles andere als ein neutraler Akt ist.
<b>Study for a Who vs Who? (Social media)</b>, 2023

Study for a Who vs Who? (Social media), 2023


Acrylic, charcoal and pastel on canvas
190,2 x 125 x 2,5 cm (unframed)
206,2 x 141 x 6 cm (framed)

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<b>Mother and Child (Study for Who vs Who?)</b>, 2023

Mother and Child (Study for Who vs Who?), 2023


Pastel, acrylic and charcoal on canvas
ø 139,4 x 6,3 cm (framed)

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<b>Who vs Who vs Who? (Eight Character Studies)</b>, 2023<br><br>

Who vs Who vs Who? (Eight Character Studies), 2023

Pastel, pencil and charcoal on paper
Set of 8 drawings
49,8 x 69,8 cm each (8 parts, unframed)
56,5 x 76,5 x 3,5 cm each (8 parts, framed and glazed)

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In Verbindung mit seinem großformatigen Gemälde Who vs Who vs Who? fertigte Fujiwara eine Reihe von Studien von Schlüsselmotive aus Pablo Picassos ikonischem Werk an. Mehrere Studien wurden in Pastell, Acryl und Kohle auf Leinwand ausgeführt. Andere ähneln Cartoonstreifen, die einen Einblick in Fujiwaras Entwicklung der narrativen Elemente der großformatigen Komposition geben.
 
Karolina Jabłońska und Tomasz Kręcicki
Karolina Jabłońska und Tomasz Kręcicki, die in diesem Frühjahr in unserer Berliner Galerie ausgestellt haben, haben drei spezifische Kombinatione ihrer Gemälde konzipiert, die die gegenseitigen Einflüsse, aber auch die Unterschiede in der Praxis dieser beiden jungen KünstlerInnen hervorheben.
All photos © Mateusz Torbus
Zwei der neuen Arbeiten von Jabłońska greifen die Erfahrung einer Sonnenfinsternis auf, lassen aber andere Interpretationen offen. In einer blickt ihr charakteristisches Alter Ego den Betrachter durch ein dunkles Quadrat in ihrer Hand an. Der Titel des Werks, Eclipse, gibt der Szene eine praktische Erklärung. Ein sich verdunkelnder Himmel kann jedoch sowohl auf tatsächliche als auch auf metaphorische Bedingungen verweisen.

Aber auch die Helligkeit des Lichts kann eine doppelte Bedeutung haben, wie das Gemälde The sun hits me in Anlehnung an den Songtitel von Slowdive andeutet.
Die weibliche Figur in Raincoat, gekleidet in einen dunklen Regenmantel mit hochgeschlagenem Kragen zum Schutz vor dem prasselnden Regen, ist wiederum das vertraute Alter Ego des Künstlers. Die gesamte Komposition ist voll von dicken, transparenten Regentropfen, die die Komposition durchbrechen und Betrachtende in eine imaginäre Landschaft mit prasselndem Regen versetzen.
Die neuen Arbeiten von Kręcicki zeigen die Vielfalt seiner Thematik: Grotesk vergrößerte Finger und Zähne haben in Teeth eine bedrohliche Konnotation, verweisen aber auch auf die fortgesetzte Erkundung des Abstrakten in der Figuration durch den Künstler.

Breakdown ist charakteristisch für die surrealistische Unwirklichkeit seiner Darstellungen von alltäglichen Tätigkeiten und Gegenständen, wie in diesem Bild, das eine Waschmaschine zeigt, die offenbar ein Leck hat.

Die collagierten Elemente auf Suit, Haare und Zahnseide, machen sich über die Vergeblichkeit der Kontrolle unseres Aussehens lustig. Die Entfernung von Fuseln oder Haaren von unserer Kleidung, und Kręcickis scheinbare Transfer solcher Dinge auf die Leinwand, spielen auf die manchmal übertriebene Reaktion an, die kleine Peinlichkeiten auslösen können.
Karolina Jabłońska

Karolina Jabłońska

The sun hits me, 2023

Oil on canvas
200,4 x 160 cm

Inquire

Tomasz Kręcicki<br><b>Teeth</b>, 2023<br><br>Oil on canvas<br>143,2 x 157,3 cm<br><br>

Tomasz Kręcicki
Teeth, 2023

Oil on canvas
143,2 x 157,3 cm

 

ART BASEL KABINETT

Wir freuen uns sehr, an der ersten Kabinett-Sektion in Basel mit einer Einzelpräsentation von Anri Sala teilzunehmen. Zu sehen ist eine Auswahl aus Anri Salas Serie Untitled (Maps/Species), (2018-2023).
Anri Sala, Untitled (Maps/Species) series, 2022–2023
Photos © Andrea Rossetti
Inquire
In jeder Arbeit der Werkreihe wird eine existierende Radierung mit einer Zeichnung kombiniert, in der Sala Karten von Ländern und geopolitischen Gebieten so überarbeitet, dass sie mit der Darstellung der biologischen Arten im begleitenden Druck übereinstimmen.

Für Sala ist der Rahmen der Ausgangsbilder mehr als nur ein Bildmotiv. Vielmehr entspricht der Zwang, der von den gezogenen Grenzen ausgeht, in die die Tiere eingeordnet wurden, dem aufklärerischen Klassifizierungs- und Ordnungsdrang, der mit den Kolonisierungsbestrebungen einherging. Die analoge Verengung, die Sala vornimmt, enthüllt diese Dynamik in einer poetischen Geste der erzwungenen formalen Korrespondenz. Gleichzeitig bleibt die Kongruenz spekulativ und überlässt es dem Betrachter, die weitere Bedeutung zu entdecken.

Die Installation auf einer farbigen Wand unterstreicht mit ihrem spezifischen Grün, dem Verdigris, die Auswirkungen der menschlichen Kontrolle: Die rätselhafte Farbe, die ursprünglich giftige Eigenschaften enthielt, war lange Zeit nicht künstlich zu kontrollieren, bis sie durch langwierige chemische Prozesse eingefangen wurde.
Left: Anri Sala, Untitled (Raja Clavata/Thailand), 2019
Two works on paper: one historical manuscript page with hand-coloured copper plate engraving, one ink drawing, 54.3 x 40,8 cm / 59,1 x 47,9 cm. Courtesy of the artist and Marian Goodman Gallery. © Anri Sala / ADAGP, Paris 2023 / VG Bild-Kunst, Bonn 2023.
Right: Anri Sala, Untitled (Japan/Anguilla Salviani), 2019
Two works on paper: one ink drawing, one historical manuscript page with hand-coloured copper plate engraving, 57,3 x 44,3 cm; 53,7 x 39 cm. Courtesy Private Collection, Vienna. © Anri Sala / ADAGP, Paris 2023 / VG Bild-Kunst, Bonn 2023.
Exhibition view: Anri Sala, Bourse de Commerce - Pinault Collection, Paris, 2022. Tadao Ando Architect & Associates, Niney et Marca Architectes, agence Pierre-Antoine Gatier. Photo: Aurélien Mole. Courtesy Pinault Collection
Seit der ersten Präsentation einer Arbeit aus der Serie in Naoshima im Jahr 2016 im Rahmen seiner Benesse Art Site Ausstellung, waren Untitled (Maps/Species) in mehreren seiner jüngsten Ausstellungen zu sehen, zum Beispiel im Kunsthaus Bregenz 2021 und 2022 in der Bourse de Commerce in Paris.
 

Ausstellungen in der Schweiz

David Claerbout, Wildfire (Meditation On Fire), 2019 - 2020⁠
Single channel video projection, 3D animation (stereo audio, color), duration: 24 min.
Exhibition View: Uncombed, Unforeseen, Unconstrained, Parasol Unit, Venice, 2023. Photo © Francesco Allegretto.
© the artist / VG Bild-Kunst, Bonn 2023.
Out of the Box – 20 Years Schaulager
Mit David Claerbout, Thomas Demand, Rodney Graham und Anri Sala
Schaulager
Ruchfeldstrasse 19
4142 Münchenstein, Basel
10. Juni – 19. November 2023
Vernissage 9. Juni, 19.30 Uhr
www.schaulager.org

Der Titel Out of the Box greift ein Grundprinzip auf, das das Schaulager seit seiner Eröffnung im Jahr 2003 verfolgt: Kunstwerke aus dem Kistendasein zu befreien und sie Schulen und Universitäten für Forschung und Konservierung zugänglich zu machen. Der Titel verweist auch auf die wachsende Zahl komplexer Installationen, so genannter zeitbasierter Medienarbeiten, die von der Sammlung erworben wurden und während der Ausstellung in eigenen Projektionskästen präsentiert werden.
 
Ugo Rondinone, the sun IV, 2022
Gilded bronze, ø 500 cm
Exhibition view: Ugo Rondinone, when the sun goes down and the moon comes up, Musée d’art et d’histoire de Genève, 2023.⁠
© Musée d’art et d’histoire de Genève, photos: Stefan Altenburger
Ugo Rondinone
when the sun goes down and the moon comes up
Musée d'Art et d'Histoire Genève (MAH)
Rue Charles-Galland 2
1206 Genf
Bis 18. Juni 2023
www.institutions.ville-geneve.ch

Ugo Rondinones Ausstellung when the sun goes down and the moon comes up ist bis 18. Juni im Musée d'Art et d'Histoire Genève in Genf zu sehen. Für die dritte jährliche Open Invitation hat der Künstler das Gebäude und die Sammlung des Museums übernommen, um ein Netz aus unerwarteten Verbindungen und Echos zu schaffen. Er stellt sein eigenes Werk im Dialog mit Ferdinand Hodler und Félix Vallotton vor und reagiert dabei auf die Architektur des Museums. Rondinone präsentiert eine Reise durch den Schein und führt uns auf die andere Seite des Spiegels.
 
Gabriel Kuri, untitled (diagram of void waves), 2018
Ear anatomy model, ceramic plates, tin, concrete, Plexiglas vitrine, 37 x 84 x 49 cm (vitrine), 120 x 84 x 49 cm (plinth), 157 x 84 x 49 cm. Photo © Roman März
Chrysalis: The Butterfly Dream
Mit Gabriel Kuri und Anicka Yi
Centre d’Art Contemporain Genève
Rue des Vieux-Grenadiers 10
1205 Genf
Bis 11. Juni 2023
www.centre.ch

Das Centre d'Art Contemporain Genève freut sich, die Gruppenausstellung Chrysalis: Der Traum des Schmetterlings (Chrysalide : le rêve du papillon) zu präsentieren, welche den Veränderungen gewidmet ist, die sowohl in uns als auch außerhalb von uns stattfinden. Das Leben selbst ist einem ständigen Wandel unterworfen, einem ständigen Zustand des ephemeren, instabilen Flusses. Seine unaufhörlichen Umgestaltungen begannen lange vor dem Auftauchen des Menschen und werden noch lange in der Zukunft andauern.
 
Exhibition view: Ecce Homo: The Drawings of General Idea, MAMCO, Geneva, 2023. Photo © Annik Wetter
Ecce Homo: The Drawings of General Idea
MAMCO, Geneva
Musée d’Art Moderne et Contemporain
10, Rue des Vieux-Grenadiers
1205 Genf
Bis 18. Juni 2023
www.mamco.ch

Von ihren frühesten Projekten wie der Inszenierung der Miss General Idea-Wahl 1970 bis zu ihren späten aktivistischen Initiativen rund um die AIDS-Krise erforschte General Idea multimediale, konzeptionelle und performative Arbeiten als Mittel zur Auseinandersetzung mit der Alltagskultur und ihren Repressionen.

Weniger bekannt sind die Zeichnungen der Gruppe, von denen die allermeisten noch nie zu sehen waren. Die 250 ausgestellten Zeichnungen wurden alle von Jorge Zontal angefertigt, der sie üblicherweise während der Brainstorming-Sitzungen der Gruppe anfertigte. Angesichts des Mandats von General Idea zur Mitautorschaft (und wie die von Zontal kurz vor seinem Tod angebrachte "GI"-Signatur zeigt) sowie der Umstände, unter denen sie ausgeführt wurden, werden sie jedoch als Gemeinschaftsarbeiten betrachtet.
 
Pierre Huyghe, Mind's Eye (FL), 2021 (detail)
Materialized deep image reconstruction, synthetic and biological material aggregate (sugar, resin, stainless steel), micro-organisms, 90 x 74,1 x 165 cm. © the artist / VG Bild-Kunst, Bonn 2023. Photo © Andrea Rossetti
THE MIND’S EYE. Images of Nature from Claude Monet to Otobong Nkanga
Mit Pierre Huyghe
Fondation Beyeler
Baselstrasse 101
4125 Riehen/Basel
10. Juni - 27. August 2023
www.fondationbeyeler.ch

Im Fokus der neuen Sammlungsausstellung, die diesen Sommer in der Fondation Beyeler zu sehen sein wird, steht die künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur – vom Impressionismus bis in die Gegenwart. THE MIND’S EYE. Naturbilder von Claude Monet bis Otobong Nkanga versammelt dafür über 40 Werke.

THE MIND’S EYE (Das innere Auge) ist eine Referenz auf die gleichnamige Skulptur des Künstlers Pierre Huyghe, die erstmals im Rahmen dieser Ausstellung zu sehen sein wird, und beschreibt hier das künstlerische Vermögen, Bilder heraufzubeschwören wie sie in der Ausstellung zu sehen sind. Die Sicht auf und die Vorstellung von Natur haben sich in den letzten 100 Jahren über alle Massen verändert.
 
Ceal Floyer, ’Til I Get It Right, 2005
Audio CD, amplifier, speakers, CD-player or mp3 player, white connection cables, duration 01:10:06.
Exhibition view: dOCUMENTA 13, Kassel 2023. Photo © Roman März.
Archival Ramblings
Mit Ceal Floyer
Kunsthalle Bern
Helvetiaplatz 1
3005 Bern
Bis 9. Juli 2023
www.kunsthalle-bern.ch

Sie ist nicht sehr fotogen, aber Ceal Floyers auf der dOCUMENTA (13) präsentierte Audioarbeit 'Til I Get It Right' ist ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung Archival Ramblings in der Kunsthalle Bern. Im Zentrum der Ausstellung stehen Fragen zum Archiv, zur Aufbewahrung von Ephemera, Kunstwerken und verwandten Materialien. Sie geht von offenen Fragen aus, von Diskontinuitäten und Fragezeichen, die auch als Ausgangspunkte gelesen werden können.
 
Image 1: Angela Bulloch, Unseen (Daylight), 1990.
Lamp (white plastic sphere), daylight bulb, electric cable, switch, metal plate, ⌀ 30cm. Courtesy of MAMCO, Geneva
Image 2: Philippe Parreno, Snow Dancing, 1995.
Acrylic, metal, 185 x 60 cm. Courtesy of MAMCO, Geneva
Exhibition views: Un Lac Inconnu, Bally Foundation, Lugano, 2023. Photos © Andrea Rossetti
Un Lac Inconnu
Mit Angela Bulloch und Philippe Parreno
Bally Foundation
Villa Heleneum
Via Cortivo 26
6976 Lugano - Switzerland
Bis 24. September 2023
www.ballyfoundation.ch

Un Lac Inconnu, ein unbekannter See, entlehnt seinen Titel den Worten von Marcel Proust, der in seinem Buch Le temps retrouvé (Die Wiedergefundene Zeit) versucht, die akribische Erforschung der menschlichen Seele und dessen, was ihr zugrunde liegt, zu beschreiben: das Unbewusste. Die Ausstellung ist eine Einladung an die evokative Kraft der uns umgebenden Natur, an ihre Fähigkeit, die Phantasie zu beflügeln und anhaltende Bilder zu schaffen, in ruhende und tiefe, mütterliche oder unruhige Gewässer einzudringen, die Grenzen zwischen Außen und Innen in dünne Membranen zu verwandeln, in unseren intimen Gärten, unseren versunkenen Landschaften zu wandeln.
 
Performance view: Ari Benjamin Meyers, UNLESS, 2023, Shared Landscapes, Théâtre Vidy-Lausanne 2023
Photo © Sarah Imsand
Shared Landscapes – Seven Plays Between Fields And Forests
Mit der Uraufführung von Ari Benjamin Meyers' neuem Werk UNLESS, 2023.

Künstlerische Tour im Freien, organisiert von Vidy-Lausanne Theater, Lausanne
Bis 18. Juni 2023
Treffpunkt: Sportzentrum von Mauvernay
Zeit der Begegnung: 12-12.45 Uhr
Der Rundgang dauert 7 Stunden und umfasst beträchtliche Wanderungen
More information
Tickets via www.vidy.ch

Shared Landscapes, konzipiert von Caroline Barneaud / Stefan Kaegi, ist ein künstlerischer Ausflug, bei dem sieben neu geschaffene Open-Air-Stücke - darunter die Uraufführung von Ari Benjamin Meyers' UNLESS, 2023 - im Laufe eines 7-stündigen Tages in den Landschaften rund um das Vidy-Lausanne Theater in Lausanne entdeckt werden können.
 
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