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Von 1981 bis 1983 war Brigitte Schenk Mitglied der Freien Internationalen Universität (FIU), die von Joseph Beuys gegründet wurde. Dieser Hintergrund förderte einen dezidiert interdisziplinären, philosophisch-politischen Ansatz in der Kunst, der bis heute viele Ausstellungen der Galerie prägte.
Bereits 1999 – nur wenige Jahre nach ihrer Gründung im Jahr 1993 – verlagerte die Galerie Brigitte Schenk ihren kuratorischen Fokus auf die zeitgenössischen Kunstszenen des Nahen Ostens und Nordafrikas (MENA), zu einer Zeit, als diese Region auf dem internationalen Kunstmarkt noch deutlich unterrepräsentiert war. Die Galerie gehörte zu den ersten – wenn nicht sogar zur ersten in Europa - die Künstler wie Abdulnasser Gharem (Saudi-Arabien), Tarek Al-Ghoussein (Kuwait), Abdullah Al Saadi (Sharjah) und Halim Al Karim (Irak), Shahram Karimi (Iran) förderte und zugleich enge Kooperationen mit Institutionen in den Vereinten Arabischen Emiraten pflegte – insbesondere mit dem Sharjah Art Museum, der Sharjah Biennale und den aufblühenden Kunstinstitutionen in Abu Dhabi.
Die Galerie ist bekannt für die bewusste Gegenüberstellung scheinbar kontrastierender künstlerischer Positionen: konzeptuelle Künstler wie Ilya & Emilia Kabakov, feministisch-politische Stimmen wie Maria Zerres, popkulturelle Provokateure wie Marilyn Manson sowie medienreflektierende Fotografie und Installationen von Künstlern wie Klaus vom Bruch, Dennis Del Favero Curtis Anderson oder Random International.
Zugleich waren internationale Sichtbarkeit und kuratorisches Engagement stets zentral für das Selbstverständnis der Galerie. Brigitte Schenk kuratierte Ausstellungen nicht nur in Köln, sondern auch regelmäßig in Sharjah, Abu Dhabi und Dubai. Zu den wichtigsten Höhepunkten zählen:
The Andy Warhol Tour (2002) durch die Vereinigten Arabischen Emirate – die erste Einführung von Warhols Werk in die Region – die Teilnahme an der Sharjah Biennale (2005, 2009, 2011) sowie die Ausstellung
Sinus Arabicus (2014), gemeinsam mit S.E. Hoor Al Qasimi kuratiert, mit Werken aus ihrer Sammlung sowie aus der Sammlung ihres Vaters, des Emirs von Sharjah.
Das
Rain Room Museum des Künstlerduos Random International, das 2018 in Sharjah als permanente Installation eröffnet wurde, zählt heute zu den bedeutendsten und ersten dauerhaften immersiven Museen in der internationalen Kunstwelt.
Im September 2025 wird Brigitte Schenk die Leitung an ihre Tochter Joana Rose L. Weitzdörfer übergeben, die mit einer Keramikausstellung debütieren wird. Von diesem Zeitpunkt an wird die Galerie unter dem Namen
SCHENKWEITZDÖRFER firmieren, der zugleich auch den Namen ihres Ehemanns und Vaters ihrer Tochter ehrt, eines Pioniers der Kunstwelt der 1970er Jahre.
Brigitte Schenk wird sich künftig noch intensiver den Künstlerinnen und Künstlern ihrer Galerie widmen, die Teil von
SCHENKWEITZDÖRFER werden, und zugleich ihre geschäftlichen Beziehungen in der internationalen Museumswelt sowie in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien weiter ausbauen.